Zwischen Wehmut und Freude, Begrüßung und Abschied fanden sich die Aschersleben Tigers am Samstagabend wieder. Mit dem 74:69-Sieg gegen die Berlin Braves 2000 gelang, in einem spannenden Finale, ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Playoffs. Nachdem der Schweizer Kevin Blaser im Trikot von Linus Wascher, der leider weiterhin krankheitsbedingt fehlt. als Neuzugang beim Einlauf begrüßt wurde, verabschiedete sich Davor Barovic nach dem Spiel vom heimischen Publikum. Der Center beendete erfolgreich seine Ausbildung und wird voraussichtlich berufsbedingt den Tigers nicht mehr zur Verfügung stehen. 

Bereits zu Beginn des Spieles zeichneten sich das Auf und Ab der Gefühle an diesem Abends ab. Denn unter Einfluss der aktuellen Geschehnissen in der Ukraine, legte die Sporthalle am Ascaneum eine Gedenkminute für die Opfer des Krieges ein. Von diesem Momentum mussten sich die Teams lösen und fokussiert zurück in die Normalität finden. Während die Halle sich noch berappelte, brauchten die gegnerischen Mannschaften nicht lange um zu beweisen, dass diese Begegnung Spannung verspricht. Ein Kampf auf Augenhöhe lieferten sich die Gegner, in denen die Tigers zwar die Vorhand besaßen, ihre Gäste allerdings jeweils jähe Antworten fanden (8:8, 4. Minute). Deutlich wacher als die Braves, präsentierte sich in der zweiten Hälfte des Viertels die Heimmannschaft. So luchsten sie nunmehr ihren Gästen die Bälle ab und verbuchten in Folge einen 8:0-Lauf (16:8, 7. Minute). Mit einem Wurf aus dem Mittelfeld beendeten die Hauptstädter diesen Lauf und schlossen wieder auf (18:13, 1. Viertel).

Was die Aschersleben Tigers in den vorherigen Minuten wach waren, waren es nun die Braves. Fehler der Gastgeber verwerteten sie zugleich. Dank Korbleger von Elias Groß sicherten sie sich den Ausgleich, der dank Steal vom Berliner Topscorer Roman Bedime in eine erste Führung der Gäste mündete (19:21, 3. Minute). Die Oberhand besaßen in Folge die Braves, an dessen Körbe ihre Gegner immer wieder anschlossen. Erst dank Chris Kwilu. der seinen Durchhänger in Bramsche dank eines starken Auftritts auf beiden Seiten wieder wett machte, zogen seine Mannen wieder in sicherere Gefilde (31:26, 7. Minute). Nach weiteren ausgeglicheneren Minuten, deren Punkte vornehmlich an der Freiwurflinie verbucht wurden, fanden sich die Gegner mit einem Stand von 56:50 in ihren Kabinen ein. 

So wie er die Halbzeit beendete, so fuhr Chris Kwilu die neu angebrochene fort und erhöhte auf den erstmalig zweistelligen Vorsprung. Nachdem Berlins Elias Groß mit einem Dreier die Distanz verringerte, schloss sich Leo Alban, der an diesem Tag ebenso überzeugte, seinem Teamkollegen an. Mit dem Duo an der Spitze, bauten die Tigers weiteren Puffer zum Gegner auf (53:39, 6. Minute). Dies ließen die Berlin Braves allerdings nicht auf sich sitzen und verringerten auf einen einstelligen Rückstand, sodass es mit 56:50 in das entscheidende Viertel ging. 

Dies begannen die Hauptstädter zugleich mit drei Fouls in einem Angriff. Der holprige Start, der  den Tigers allerdings keine Punkte einbrachten, ließ Trainer Thorsten Weinhold reagieren. Dass er seine Mannen hatte zur Vernunft rufen wollen, machte sich zunächst nicht bemerkbar. Nachdem weitere Punkte auf das Berliner Konto fielen, lief den Tigers im eigenen Angriff die Zeit ab. Erst Udun Osakue beendete den missglückten Start, der die Berliner bereits gefährlich nah kommen ließ (58:54, 2. Minute). Die Gäste leckten Blut und blieben an ihren Gastgebern dran. Auf beiden Seiten verstärkten die Mannschaften ihre Verteidigung. Erneut war es an Chris Kwilu, den seine Mannschaft gut freigespielt hatte, dank Korbleger zunächst wieder Puffer (66:60, 6. Minute) und wenig später ebenso die zweistellige Führung zu holen(70:60, 9. Minute). In der letzten Minute wurde es trotz dessen nochmals spannend, denn die Gäste zogen ihre Gegner immer wieder an die Freiwurflinie und holten sich in Folge den Ball zurück. Es hieß für die Tigers die Ruhe zu bewahren und die Zeit von der Uhr zu spielen, was nur bedingt gelang. Ein Korbleger mit anschließenden Freiwurf für Berlins Daniel Borchers sorgte für eine enge Kiste (73:67, 10. Minute). Doch Leo Alban machte den Sack für seine Raubkatzen zu und holte endgültig den 74:69-Sieg vor heimischen Publikum. 

Wie die Partie begonnen hatte, so endete sie in Folge. Zwar feierten die Fans ihr Team, für ein wehmütiges Gefühl sorgte im Anschluss Davor Barovic. Nachdem dieser seine Ausbildung bei der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt erfolgreich beendet hat, steht nun der Ernst des Berufslebens vor ihm. Es ist in Folge nicht sicher, ob der Center nochmal im Tigers-Dress zu sehen sein wird. Daher verabschiedete sich Barovic vor heimischen Publikum. Die Aschersleben Tigers sagen Danke für die tollen Jahre mit ihm, hoffen ihn. doch noch einmal in ihrem Jersey sehen zu dürfen und wünschen dem jungen Neu-Polizisten alles Gute für den weiteren beruflichen sowie privaten Weg!

Stimmen zum Spiel:

Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Gegen unsere Gäste fanden wir uns in einem erwartet schweren Spiel wieder. Zwar führten wir fast über die gesamte Spielzeit und konnten die gefürchteten Schnellangriffe der Hauptstädter nahezu komplett stoppen, es gelang uns jedoch nicht, uns frühzeitig abzusetzen. So bedurfte es einmal mehr einer starken Teamdefense, die insbesondere von Leo Alban und Chris Kwilu angeführt wurde. So haben wir unseren Platz nicht nur gefestigt, sondern auch den Angriff auf die Spitzenplätze forciert.”

Stats zum Spiel: 

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Kwilu 21 Punkte, Osakue 19 / 9 Rebounds / 8 Steals, Alban 10, Lyons 9 / 5 Assists, Stikuts 7 / 6, Blaser 3, Coles 3, Harke 2, Barovic 6 Rebounds, von Hain

Für die Berlin Braves 2000 spielten: Bedime 17 Punkte / 11 Rebounds, Borchers 15, Groß 15, Mahfouz 8 / 5, Feldmann 5, Roche Peinado 4, Tietz 4, Onyia 1, M´Rad