Der Vorhof zur Hölle – lange Zeit sollte es diese nach katholischere Auffassung geben. Erst im Jahr 2007 wurde festgestellt, dass dies mit der Liebe Christi und eines gnädigen Gottes nicht vereinbar sei und es sie deshalb nicht geben würde. Bis zu den Ademax RedDevils Bramsche scheint sich diese Wandlung noch nicht rumgesprochen zu haben, denn dank ihrer heimstarken Halle heizen nicht nur sie, sondern ebenso ihre Fans, dem Gegner ordentlich ein.

Es wird hoffentlich nicht die Hölle für die Aschersleben Tigers und im Idealfall auch nicht zum Vorhof der Hölle. Doch als aktuell Fünfplatzierte, treffen sie auf den Tabellensiebten und dürfen sich ihrer Favoritenrolle einmal mehr nicht sicher sein. Zumal die Ademax RedDevils Bramsche eine lautstarke Fanbase hinter sich haben. Nachdem die Bramscher eine extra Runde in der 2. Regionalliga drehten, griffen sie nun erneut an, um zu bleiben. Und das bisher mit Erfolg. Zwar gewannen die Aschersleben Tigers das offensivstarke Heimspiel mit 102:89 gegen ihre Gäste zur Hinrunde, doch die Bramscher hatten einige Ausfälle zu kompensieren und wussten den Tigerkäfig dennoch einzuheizen. Dieses Spiel steht nur exemplarisch für die Hinrunde der kommenden Hausherren da, wie ebenso Headcoach Christian Fischer bestätigt: „Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft und dem aktuellen Tabellenstand erstmal zufrieden. Wir hatten Mitte der Hinrunde eine schwere Phase, aus der wir aber Ende des Jahres gut herausgekommen sind. Besonders unsere Verteidigung hat einen Schritt nach vorne gemacht. Wir hätten auch mehr Spiele gewinnen können. Ich denke da an unsere beiden Overtime Spiele, die Spiele in Oldenburg und Braunschweig, wo wir jeweils 33 Minuten lang führen.“

Clevere Verpflichtungen sorgen für konkurrenzfähigen Aufsteiger

Gerade auf der Big Man-Position wird es für die, dort schwach besetzten, Tigers gefährlich, sodass Tyrese Davis all sein Können abrufen und die Fouls unterlassen sollte. Hier wissen die RedDevils ihr Potential dank ihres Litauen Jonas Levickas auszuspielen. Der Center sammelt im Schnitt 16 Punkte sowie 5.1 Rebounds ist mit trotz seiner 2 Meter sehr athletisch und weiß den Korb freizuhalten. Im Aufbau ergänzt ihn David Simenta und ist im Ligavergleich einer der offensiv stärksten Spieler (21.5 Punkte, 2.5 Dreier, 4.9 Rebounds / Partie). Vor allem über den Guard wurden die Tigers nur schwer Herr, sodass er mit 30 Zählern der Topscorer des Hinrundenspiels war.

Gerade in Hinsicht auf die fremde Halle müssen die Ascherslebener von Anfang an munter sein und sollten die starke Leistung der zweiten Halbzeit vom Bargteheider Spiel mit über die gesamte Zeit tragen. Gut vorbereitet sind die Bramscher, wie Fischer vorausblickt: „Es wird viel auf unsere Defense ankommen. Aschersleben ist ein physisch starker Gegner. Neben den starken Schützen von außen haben sie im Hinspiel vor allem die Rebounds kontrolliert. Da müssen wir einen besseren Job machen und körperlich gegen halten.“ Eins müssem sich die Tigers vorab bewusst sein – sollten die RedDevils einmal in Fahrt kommen, so wird es auch die Halle.

Vielleicht hat die katholische Kirche die Vorhölle als nicht Existent erklärt, in Bramsche waren sie sehr wahrscheinlich noch nicht zu Besuch. Die Existenz kann also nicht zweifelsohne aberkannt werden.

Anpfiff ist am Samstag, den 27.01.2024 um 19.15 Uhr, in Bramsche.