Freibeuter plünderten oder kaperten vom Mittelalter bis 19. Jahrhundert im staatlichen Auftrag feindliche Schiffe. Von Plünderungen kann beim Aufsteiger der Freibeuter 2010 aus Berlin noch nicht die Rede sein, dennoch haben sie sich bisher in der 1. Regionalliga etablieren können.
Während die Aschersleben Tigers zuletzt eine Serie von Niederlagen einstecken mussten, konnten sich die Freibeuter gegen Wolfenbüttel durchsetzen. Als direkte Tabellennachbarn bietet dieses Spiel sowohl Spannung als auch die Chance für die Tigers, eine Wende herbeizuführen.
Die Freibeuter, die als Aufsteiger überraschend starke Leistungen zeigen, werden angeführt von ihren Topscorern, die eine erhebliche Bedrohung für jede Verteidigung darstellen. Der schnelle 3×3-Spieler Noah van der Brock steht dabei mit beeindruckenden 9,4 Punkten pro Spiel an der Spitze, dicht gefolgt von Guard Alexander Schillmann mit 8,6 Punkten pro Spiel. Forward Bela Kohoff, der zudem über Bundesliga-Erfahrung besitzt, und Arnold Hübsch ergänzen das Quartett mit 7,9 bzw. 8,9 Punkten pro Spiel, was die Freibeuter zu einem gefährlichen offensiven Team macht. Insgesamt prägen diverse Akteure das Spiel der Berliner und machen die Übernahme eines Spiels leichter. Folglich ergibt sich eine vielfältige Gefahr, die sie durchaus zur erfolgreichen Plünderung zu nutzen wissen.
Die Aschersleben Tigers werden sich auf ihre Defensive konzentrieren müssen, um die Angriffe auf allen Seiten ihres Schiffes zu neutralisieren. Die Augen sollten also nicht nur auf Bug, Heck, Back- und Steuerbord offen sein, vielmehr sollten auch die Tatzen ausgefahren werden. Ein Sieg gegen die Berliner wäre ein wichtiger Schritt für die Tigers, um den Negativtrend wieder in den Griff zu bekommen.
Dass das die Freibeuter verhindern können, ist kaum fraglich. Mit dem Freibrief zum Plündern, haben sie schon einige gegnerische Schiffe in der Regionalliga erobern können. Doch vielleicht nehmen sich die Tigers ein Beispiel, drehen den Spieß um und kapern die auswärtige Halle in der Bundeshauptstadt.