Ein weinendes und ein lachendes Auge musste das Ascherslebener Team in der Woche vor dem Spiel in Berlin verkraften. Denn leider mussten sie sich mit Faison Brock, vom bisherigen Topscorer kurzfristig und im beidseitigen Einvernehmen, verabschieden. Mit einer prägnanten Beschreibung lässt sich nun der Neuzugang beschreiben – Unauffällig. Denn für die Berlin Braves 2000 überraschend, reisten die Tigers mit einem neuen Gesicht an. Ähnlich unauffällig streute Udun Osakue zugleich 17 Zähler ein und avancierte sich zum Topscorer der Partie.

Seine Schüchternheit neben dem Feld, so zeigte der Neuzugang in der vergangenen Partie, sollte nicht unterschätzt werden. Mit eifrigem Arbeitswillen bewies der introvertierte US-Amerikaner Gefahr auf beiden Seiten  – in Berlin sammelte er neben seinen Körben zudem fünf Rebounds. Trainer Thorsten Weinhold berichtet: „Seine athletischen Vorzüge bringt der, mit hoher Spielintelligenz ausgestattete, Guard und Forward sowohl in Offensive als auch in der Defensive ein.“  Bereits in der vergangenen Saison überzeugte Osakue die Herzen der BBC Rendsburg Twisters, doch der Lockdown stoppte ihm auf dem Weg zum Sturm durch die Liga.

Eine solche Situation kannte der 29-Jährige, der bereits einiges auf seinem bisherigen Weg als Basketballer erlebt hat, auch noch nicht und nutzte sie dennoch sinnvoll: „Dank dieser Erfahrung hatte ich viel Zeit zum Nachdenken, vor allem über Sachen neben dem Basketball. So habe ich für mich herausfinden können, was nach meiner Karriere kommt. Da möchte ich an einer High School unterrichten und Basketball Coach werden.“  

Nutzen könnten ihm dabei auch die vielen interessante Stationen, auf die der Forward zurückblicken kann. Ob die 3. Liga in Spanien oder seine Saison in Malaysia, Osakue kennt einig Orte auf der Welt. „Bisher hat mir Spanien am besten gefallen. Da war ich am Strand.“, blickt der Forward amüsiert zurück und ergänzt, „Malaysia war ein Kulturschock – vor allem das Essen, das bereitgestellt wurde, und wie die Menschen sich kleideten. Aber wir haben als Erstplatzierte die Saison und als Dritter die Playoffs abgeschlossen.“

Doch wie heißt es so schön – man soll das Hier und Jetzt genießen und den Blick nicht zu lange zurück oder in die Zukunft werfen. Das scheint der neue Tiger zu berücksichtigen: „Ich möchte Spiel zu Spiel gewinnen. Was dann drin ist werden wir sehen. Das Team hat es mir leicht gemacht mich einzufinden und mir geholfen, wo es konnte.“ Auch sein neuer Trainer Weinhold ist ähnlich positiver Dinge: „Wir hoffen, mit Udun unser Spiel zu stabilisieren und weiterzuentwickeln.“

In dieser Woche wurde der introvertierte Amerikaner weiter in die bekannten Systeme integriert. Seine Art hat es dem Team leicht gemacht, ihn willkommen zu heißen. Da er nicht nur mit seiner Art zu punkten weiß, dürfte es ebenso den Fans leicht fallen, die neue Raubkatze ins Herz zu schließen. So unauffällig Osakue auch sein mag, schlussendlich trifft es zu, dass stille Wasser tief sind.