Zurück zum Glück: Den Weg fanden die Ascherslebener Basketballer in einem unerwartet hohen Sieg gegen die Gäste der Red Dragons Königs Wusterhausen. Während das Team um den ehemaligen Tigers-Trainer Michael Opitz bereits geschwächt, mit nur sieben Spielern, anreisen konnten, blieben am Ende – aufgrund der Foulbelastung sowie einer Verletzung – nur noch vier Mann auf dem Feld übrig. In Folge dessen feierte die Sporthalle am Ascaneum nicht nur einen furiosen 102:59-Sieg, sondern vielmehr auch die Körbe der Nachwuchskräfte Dominik Gottowik und Falk Frederich. Vervollständigt wird das erfolgreiche Spiel mit gleich sechs Spielern, die zweistellig trafen und zwei Topscorern – Chris Kwilu und Patrick Lyons – mit je 14 Punkten. Während die zuletzt verletzungsbedingt pausierenden Udun Osakue und Lyons wieder zurück auf dem Feld waren, musste Leo Alban kurzfristig passen.  

Die ersten Minuten fanden beide Teams nicht recht ins Spiel – während eine gute Verteidigung zu sehen war, fanden die Würfe nicht durch die Reuse. Nach anderthalb Minuten ließ Chris Kwilu keine Frage mehr offen, in welche Richtung diese Partie gehen sollte. Mit einem Dreier eröffnete er den ersten kleinen 5:0-Lauf, die Königs Wusterhausen mit zwei aufeinanderfolgenden Korblegern stoppte (5:4, 3. Minute) Gefährlich wurde dies allerdings nicht, denn zurück auf dem Feld, übernahm Udun Osakue die Führung seiner Tigers und brachte erneut Abstand (12:4, 6. Minute). Das routinierte Big-Man-Duo Davor Barovic und Sebastian Harke bewiesen gegen Ende des ersten Viertels ihr Können und verbuchte erstmals die zweistellige Führung (19:8, 9. Minute). Zwar verkürzten Wusterhausens Acha Njei sowie Gideon Steffen noch einmal, Yannick von Hain traf allerdings zum ersten Viertelstand und holte den Abstand zurück (23:12, 1. Viertel).

Nachdem Königs Wusterhausen von der Freiwurflinie das nächste Viertel eröffnete, hefteten sie sich wieder an ihre Gastgeber (25:16, 2. Minute). Es folgten einige unruhige Momente, in denen sich beide Teams schwer in ihrer Offensive taten. Dennoch erhöhten die Tigers vehement den Stand, wenn auch größtenteils von der Freiwurflinie, wie etwa Chris Kwilu (32:19, 4. Minute). Nach einem weiteren Dreier von Jonathan Coles, zog Gästecoach Michael Opitz die Auszeit und holte sich in dieser ein technisches Foul von den Unparteilichen ab. Dieses verwertete Coles im Anschluss an der Freiwurflinie (36:21, 6. Minute). Trotz einer stärkeren Defensive der Red Dragons, fanden die Tigers weiterhin den Weg zum Korb und bauten gekonnt die Führung – zum Viertelende mit 49:29 – aus.

Ebenso erfolgreich führten sie die zweite Halbzeit an, während die Red Dragons ihre Punkte bis zur vierten Minute kontinuierlich von der Freiwurflinie sammelten. Coles, der erneut eine starke Partie bewies, erweiterte den Abstand aus der Mitteldistanz auf 30 Zähler (66:36, 6. Minute). Wahrscheinlich auch der Führung geschuldet, schlichen sich auf beiden Seiten einige Unkonzentriertheiten ein, die zu Fehlern und Ballverlusten führten. Mit einer Verletzung von Wusterhausens Nummer 7, Leon Hecker, die sich als glücklicherweise weniger schlimm als befürchtet herausstellte, und dem foulbedingten Ausscheiden von Gideon Steffen, wurden die Gäste vor personelle Probleme gestellt. Mit nur fünf Mann mussten sie nun die letzten Minuten überstehen. Beendet wurde das  Viertel durch Patrick Lyons und einem Stand von 75:45.

Das letzte Viertel war geprägt vom Siegeslauf der Aschersleben Tigers, die kontinuierlich Punkte auf ihr Konto hinzufügten. Zu einiger Unruhe führte ein Foul von Souleymane Diallo, in dessen Folge es zu einigen unschönen Szenen kam. In Folge erhielt er ein disqualifizierendes Foul, was die personelle Situation verschärfte. Mit nur vier verbliebenen Spielern auf gegnerischer Seite und einer hohen Führung, durften die Eigengewächse der Tigers ihr Können vor heimischen Publikum darbieten. So kam in der sechsten Minute zunächst Dominik Gottowik auf das Feld und verbuchte zugleich seinen ersten Dreier. Er schien Freude aus dieser Distanz gefunden zu haben und legte einen weiteren nach, der zugleich die magische Hunderter-Grenze vervollständigen sollte (100:54, 8. Minute). Ins Spielgeschehen folgte ihm, zweieinhalb Minuten vor Ende, Falk Frederich, dem durch sein Team ähnliche Wurfchancen erarbeitet wurden. Diese verwertete er zunächst nicht, luchste dem Gegner wenig später allerdings einen Ball ab und verwertete diesen zugleich in einer Fast-Break-Situation. So feierten die Fans im heimischen Ascaneum am Ende nicht nur den unerwartet hohen 102:59-Sieg, sondern vor allem die jungen Nachwuchskräfte der Tigers.

Stimme zur Partie

Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: „Wir zeigten heute, mit einem wieder vervollständigten Kader, eine der stärksten Leistungen gegen einen ambitionierten Gegner. Sowohl in der Verteidigung – dank Aivars Stikuts und Davor Barovic – als auch im Angriff, zeigten wir eine rundum konzentrierte Teamleistung. Auch Tadas Gimzauskas brachte in seinem vorläufig letzten Spiel für uns, einige Highlights. Als am Ende sowohl Dominik Gottowik als auch Falk Frederich punkteten, kannte der Jubel der Fans keine Grenzen mehr. In einem, in dieser Höhe nicht zu erwartenden Sieg, distanzierten wir einen starken Gegner deutlich.“

Stats:

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Kwilu 14 Punkte / 6 Rebounds, Lyons 14, Coles 12, Harke 12, Osakue 11, von Hain 10, Gimzauskas 9, Barovic 6 / 9, Gottowik 6, Stikuts 3, Wascher 3, Frederich 2

Für die Red Dragons Königs Wusterhausen spielten: Dimitrijevic 13 Punkte, Mackeldanz 12 / 9 Rebounds, Njei 12 / 5, Diallo 7 / 7, Hecker 6, Steffen 6, Tyrekidis 3