Gegen die starke Offensive der Gäste fanden die Aschersleben Tigers zunächst keine Antwort und ließen den Tigerkäfig von diesen vereinnahmen. Doch mit Seitenwechsel und einer umgestellten Defensive drehte sich kontinuierlich das Blatt gegen die Berlin Braves 2000. Als die Würfe endlich saßen, durfte ein spannender 61:57-Sieg gegen die Playoffs-Teilnehmer gefeiert werden. Für ein kleines Wunder und den eigenen Einzug unter die Top Four reichte es allerdings nicht mehr, denn die Schützenhilfe des Oldenburger TB blieb aus. Auch zum Saisonabschluss überzeugte Dajuan Moorer erneut als Topscorer und mit einem Double-Double aus 19 Punkten und 20 Rebounds.

Nach einem Start auf Augenhöhe, lief bis zur Hälfte des ersten Viertels auf beiden Seiten nicht mehr viel. Doch danach warfen sich die Berlin Braves 2000 warm und brachten etwas Abstand in die Sache (5:10, 6. Minute). Zwar fanden auch immer wieder die Tigers zu Abschlüssen, die bessere Spielidee bewiesen allerdings die Hauptstädter. Mit Dreier von Moritz Beckmann besserte er den Rückstand noch einmal aus (11:17, 1. Viertel).

In die Bresche sprangen nach der kurzen Viertelpause Kapitän Julius Stahl sowie Fabio Galiano und verkürzten dank guter Arbeit auf beiden Seiten weiter (15:17, 12. Minute). Die Berlin Braves bewiesen erneut ihre Stärken, wogegen die Tigers noch Antworten fanden. Zunehmend ließen sie allerdings zu viele Ballgewinne sowie zweite Chancen des Gegners zu, sodass diese sich auf eine zweistellige Führung hievten (20:32, 17. Minute). Eine Auszeit von Tigers-Coach Alexander Helten sollte keine Erlösung bringen, vielmehr bauten die Braves den Abstand bis zum Viertelende, auf 22:38, aus.

Schwierige Würfe besiegeln Happy End

Auch mit dem Seitenwechsel fuhren die Berliner zunächst ihren offensiven Angriff fort (22:42, 22. Minute), ehe Piet Niehus für die Hausherren aus der Mitteldistanz abschloss (24:42, 22. Minute). Es schien der Weckruf für die kleine Aufholjagd der Tigers zu sein, in dem diese nicht nur defensiv schlauer agierten sondern auch, u.a. mit Dunk von Dajuan Moorer, offensiv wieder etwas für die Halle boten (33:44, 26. Minute). Doch die Antwort der Braves aus dem Feld erfolgte jäh und Noah Litzbach schloss für sein neues Team das Viertel ab (34:49, 3. Viertel).

Es schien, als hätte einer den Anfang machen müssen, damit der Knoten von der Dreierlinie platzt. Nachdem Moorer zweimal aus dem Feld abschloss, folgten weitere starke Dreier seiner Teamkollegen, sodass der Tigerkäfig und das Spiel kontinuierlich zurückerobert wurde (49:52, 36. Minute). Nun war auch der letzte Fan im Tigerkäfig wach und mit lautstarker Unterstützung wurden die Aschersleben Tigers zur Wende der Partie angepeitscht. Und sie ließen ihre Halle nicht im Stich. Versuchten die Berliner der Jagd der Tigers noch einmal zu entkommen (52:57, 37. Minute), traf Stahl aber wieder mit wildem Feldwurf zum Anschluss (55:57, 38. Minute). Die Witterung eines Sieges in der Nase und einem stehenden Tigerkäfig im Rücken, sollten die Raubkatzen nun vollends zubeißen und Yannick von Hain sein starkes Viertel mit dem Ausgleich belohnen (57:57, 39. Minute). Auch die Ansprache des Berliner Coaches Achmadschah Zazai bewirkte nichts mehr gegen die Heimkuliss. Vielmehr machte Kapitän Stahl mit zwei Freiwürfen den Sack für sein Team zu und auch die zwei Dreier-Versuche der Gäste sollten keinen Weg mehr durch die Reuse finden. Als sich von Hain den Rebound in letzter Sekunde krallte, war kein Halten mehr für eine gemeinsame 61:57-Siegesfeier.

Da die SG Braunschweig allerdings mit 67:79 auswärts gegen den Oldenburger TB siegte, behielten diese den vierten Tabellenplatz und die Aschersleben Tigers durften nicht mehr das Wunder eines Playoffs-Einzugs feiern, sondern mussten sich mit einem glücklichen Saisonende und der heimischen weißen Weste zur Rückrunde zufrieden geben. 

Stimmen zum Spiel:

Alexander Helten, Headcoach der Aschersleben Tigers BC: “Wir haben die erste Halbzeit gar nicht das gemacht, was wir machen wollten. Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser. Ich habe dann auch experimentiert in der Defense. Das hat ganz gut funktioniert. Wir haben natürlich auch ganz schwierige Würfe getroffen, während Berlin nicht mehr so viel getroffen hat. Ich bin einfach happy, dass die Jungs nochmal Gas gegeben und alles reingehauen haben. Natürlich tut es doppelt weh, dass wir letzte Woche in Bargteheide verloren haben bzw. Braunschweig gegen Neustadt gewonnen hat. Wir haben gegen die ersten drei Plätze gewonnen und wir haben gezeigt, dass wir auf jeden Fall mithalten können.”

Achmadschah Zazai, Headcoach der Berlin Braves 2000: “Erst einmal Gratulation an Aschersleben. Am Ende des Tages war der Sieg verdient. Für uns kommt die Niederlage, denke ich, ganz gut. Wir haben 15 Spiele in Folge gewonnen. Die Niederlage, die wir heute bekommen haben, nach einer 16-Punkte-Halbzeitführung, da tut die Niederlage mal ganz gut, damit alle wieder runterkommen. Deswegen ist es gut, dass die Niederlage jetzt gekommen ist und nicht, wenn wir nächste Woche in den Playoffs spielen. Daher herzlichen Glückwunsch an Aschersleben.”

Stats

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Moorer 19 Punkte / 20 Rebounds, Stahl 18, Niehus 8, von Hain 7, Galiano 4 / 6, Beckmann 3, Cam 2, Andjelic, Barovic, Harke

Für die Berlin Braves 2000 spielten: Daubner 10 Punkte, Fülle 9, Scott II 9 / 12 Rebounds, Seiferth 7 / 7, Jean-Louis 6, Litzbach 6, Kaml 5 / 8, Fleck 3, Schüler 2, Dimitrijevic