Gerade die theoretische Fahrprüfung bestanden, den Führerschein noch nicht ganz in die Tasche, zieht es einen großen, jungen Mann wieder in die große, weite Welt – jedenfalls, wenn mit dieser die deutsche Basketball-Welt gemeint ist. Nach einer starken Saison von Leo Alban, in der er einer der wichtigsten Säulen des Teams war, wurde der Ruf aus der Ferne groß und die aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB noch größer. Und wie es ein Nordlicht wohl in den Adern steckt, kam er ihm nach und so zog es ihn weg von Aschersleben.

Zwar warf der 1.98m-Hühne bereits seit zwei Jahren das Tigers-Jersey über die Schultern, was er wirklich drauf hat konnte er leider, Corona sei „dank“, erst in dieser Saison richtig beweisen. Vom Liga-Mitstreiter TSG Bergedorf wechselte der damals 20-Jährige mit durchschnittlich 9.8 Punkten und 3.3 Rebounds (Saison 2019/20) nach Sachsen-Anhalt.  Hier bestätigte er nicht nur seine Leistung, vielmehr avancierte Alban mit 12.6 Punkten, 4.8 Rebounds sowie 2.2 Assists im Schnitt zu einem der effektivsten Spielern und zweitgefährlichsten Schützen des Teams. Die starke Entwicklung unterstreicht Trainer Thorsten Weinhold: „Leo Alban ist ein Spieler, der sich auf und neben dem Feld einbringt. In der zurückliegenden Saison machte er einen großen Schritt nach vorne, konnte sich in einigen Bereichen der Verteidigung deutlich verbessern. Zudem habe ich die Emotionalität, die er in das Spiel bringt, sehr geschätzt. Ich wünsche Leo auf seinem weiteren Weg alles erdenklich Gute – und vielleicht sieht man sich in Aschersleben ja mal wieder.“ So verwundert es kaum, dass der deutsche Forward sich für die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB empfahl und den Weg nun in diese Richtung einschlägt.  

Selber überrascht von seinem starken Werdegang bei den Tigers, zeigt sich Alban selber: „Ich habe in der Corona-Saison und der langen Off-Season hart gearbeitet und so mit einer größeren Rolle als zuvor gerechnet. Doch, dass die Rolle derart groß wurde, wusste ich nicht. Dazu habe ich auch das Vertrauen von meinem Trainer und meinen Teammates bekommen. Das hat sehr geholfen hat.“

“Wir finden es natürlich schade, dass uns ein junger, talentierter Spieler wie Leo Alban verlässt.“, blickt Nico Meinicke, Präsident der Aschersleben Tigers, auf den ersten Abgang der Saison und erklärt weiter, „Wir wussten aber, dass es schwer würde ihn zu halten und freuen uns für ihn. So bleibt uns nur, ihm das Beste und alles Gute für den weiteren Weg zu wünschen. Wir hoffen, auch zukünftig viel Gutes von ihm zu hören“

Doch bevor der erste Schritt in Richtung neuer Gefilde gegangen wird, blickt der 22-Jährige noch einmal zurück: „Dieses Jahr gab es sehr viele Highlights, am liebsten blicke ich aber auf die Playoffs zurück. Das ist einfach anders. Außerdem möchte ich mich noch einmal bei Allen, die immer für mich da waren, ganz herzlich bedanken – Coaches, Management, Fans, bei unserem Physiotherapeuten Manuel für jede Streicheleinheit und bei Ramona für das leckere Essen. Einfach bei allen Leuten, die hinter dem Verein stehen und helfen. Einem riesengroßen Dank nochmal für die letzten 2 Jahre!“ Mit ebenso viel Respekt, wie er zurückblickt, schaut er auf die kommenden Herausforderungen. So unterstreicht der Lockenkopf fast demütig, dass er nun weiter hart an sich arbeiten muss und sich das Vertrauen in der ProB neu verdienen muss.

Den Führerschein noch nicht ganz in den Händen, sollen nun sowohl neue Wege als auch neue Ziele bezwungen werden. Da die lehrreichsten Erfahrungen noch immer auf Reisen gesammelt werden können, bleibt den Tigers nur noch allzeit gute Fahrt und nur das Beste zu wünschen – oder wie Bruce Willis einmal passend äußerte: „Man kann Dir den Weg weisen, aber gehen musst du ihn selbst.“