Push(en) bezeichnet beim Surfen das Generieren von Geschwindigkeit durch Gewichtsverlagerung, wobei der vordere Fuß stärker belastet und das Brett so leichter den Wellenhang herab gleitet. Herabgleiten tut auch der kommende Neuzugang der Aschersleben Tigers – von der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA in die 1. Regionalliga Nord. Mit jungen Jahren, viel Talent und Erfahrung kommt Carlo Meyer nach Aschersleben.

Unterstützung aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB haben die Tigers bereits Einige erhalten. Diesmal kommt allerdings ein Spieler, der bereits tiefere Gewässer mit der ProA gewohnt ist. Ausgestattet mit einer Sonderlizenz ging Carlo Meyer bei den Eisbären Bremerhaven an den Start, nachdem er deren Nachwuchsprogramm in der Nachwuchs Basketball Bundesliga durchlaufen hatte. Für diese lieferte er gegen die wiha Panthers Schwenningen sein stärkstes Spiel mit 8 Steals sowie 2 Assists ab, insgesamt kam er auf einen Saisonschnitt von 1 Punkt sowie 1.1 Rebounds. Dass das zwar noch keine hohen Wellen schlägt ist kaum strittig, doch ist der Einsatz bereits beachtlich. Dass der 20-Jährige Talent besitzt, sah zugleich die U21-Auswahl der 3×3-Nationalmannschaft in dessen erweiterten Kader der junge Guard berufen wurde. So unterstreicht gleichsam Tigers-Headcoach Alexander Helten: “Ich bin sehr gespannt auf Carlo, er konnte viel in der ProA mittrainieren und hat dort ein paar Minuten gesehen. Somit hat er in seinem jungen Alter schon Erfahrung auf hohen Niveau sammeln können, welche er jetzt bei uns in Spielzeit umwandeln kann. Ich denke, dass er sehr gut in das Team passt und den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen kann.” Doch was hat das Pushen eines Surfers nun mit Meyer zu tun?

Der erste Teil der Antwort liegt in dem womöglich ungewöhnlich klingenden Wechsel – von einem Bundesligastandort zu einem Regionalligisten. Ein Rückschritt ist dies nicht, vielmehr ein Schritt nach vorne, erhält der junge Guard so nicht nur mehr Spielminuten, sondern zugleich mehr Verantwortung.  Das Herabgleiten der Liga soll also den notwendigen Push für seinen weiteren Ritt auf der Welle in Richtung Basketball-Profi geben. “In meinem ersten Jahr in der ProA wurde ich nach meiner Jugendzeit an den Profibasketball herangeführt. Ich konnte unglaublich viel lernen und bekam einige Einsätze, wenn auch meistens eher kürzere. Um mich weiterzuentwickeln, war für mich klar, dass ich Spielzeit brauche. 

Dass das Surfen und das orangene Leder perfekt zusammenpassen, ist klar, wenn man Meyer kennenlernt. So vereint der junge Mann allerlei Sportarten, denen er neben dem Basketball in der Freizeit gerne nachgeht. Denn fragt man ihn nach Aschersleben, so hörte er zwar bereits vom Verein, weiß allerdings vielmehr bereits über die vielen naheliegenden Seen Bescheid. “Ich habe gesehen, es gibt einen See mit Surfverein in der Nähe. An freien, windigen Tagen wird man mich sehr wahrscheinlich dort finden. Aber auch abseits vom Basketball und Surfen will ich die Stadt auf jeden Fall noch besser kennen lernen.”, erläutert der Guard.

Doch der Fokus liegt natürlich nicht auf dem Ritt einer perfekten Welle auf dem nahe gelegenen Concordia-See, sondern vielmehr einer erfolgreichen Saison 2023/24. Und so überzeugten ihn schlussendlich zum Wechsel nicht die Naherholungsgebiete der Region: “Vom Basketballerischen passe ich einfach hierher, davon bin ich nach dem Telefonat mit Coach Alex Helten überzeugt. Das Sportliche passte und ich wollte die Herausforderung gerne annehmen. Und natürlich will ich mit dem Team die Playoffs erreichen.”

Und so dürfte der Push eines Carlo Meyer schlussendlich auch einer für die Aschersleben Tigers sein. Mit jungen Jahren und einiger Erfahrung wird auch das Team an Geschwindigkeit gewinnen. Das Ziel der Welle – die Playoffs – ist klar, die Ausgangsposition ist eingenommen, nun heißt es, diese erfolgreich bis zum Ziel zu reiten.

Profil

Name: Carlo Meyer

Größe: 1.93 Meter

Position: Small Forward

Nationalität: Deutschland