Die Tigers blickten in der finalen Woche nicht nur in Richtung Sterne, sie sammelten diese vielmehr ein. Nochmals durchbrachen sie die Hunderter Marke und sicherten sich in Folge das wichtige Heimrecht für die Playoffs. Während das Glück erneut auf Seiten der Hausherren lag, reisten die TSG Bergedorf Stargazers mit einer Pechsträhne an. Denn nicht nur, dass die Hamburger von Corona und personellen Ausfällen, die ebenso den Coach Björn Fock traf, gebeutelt waren, so fuhren sie direkt in einen Stau und kamen mit Verspätung in Aschersleben an. Trotz der schlechten Vorzeichen zeigten sie sich – der drohenden Niederlage bewusst – stets kämpferisch. Mit 109:68 feierten die Tigers allerdings einen weiteren deutlichen Sieg vor einer gut gefüllten und gelaunten Sporthalle am Ascaneum.
Von der schwierigen Anreise und dem verkürzten Aufwärmprogramm der Gäste war zunächst nichts zu bemerken. Vielmehr trafen sie, angeführt von Prince Hukporti, hochprozentig. Bereits früh gingen die Stargazers in die Zonenverteidigung, auf die die Tigers sich erst einstellen mussten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten spielten die Hausherren allerdings immer wieder Positionen frei, sodass vor allem Chris Kwilu mit schönen Abschlüssen glänzte. Insgesamt prägte das Spiel gut ausgespielte Systeme und sehenswerte Einzelaktionen von Topscorer Udun Osakue. Zum Ende der ersten Halbzeit setzte Sebastian Harke seine Mitspieler mit guten Pässen in Szene. Mit 57:39 fanden die Gegner in die Kabinen.
In diesem zeichnete sich ein ähnliches Bild wie zu Beginn der Partie ab, denn die TSG Bergedorf Stargazers waren wacher. Die Hausherren taten sich schwer gegen die gegnerische Zonenverteidigung und wählten Einzelaktionen, die zu Ballverlusten führten. In Folge ließen sie ihre Gegner auf zehn Punkte herankommen, die bei ihnen wieder Hoffnungen weckte. Doch Trainer Thorsten Weinhold ließ es nicht gefährlicher werden, zog die Auszeit und fand die passenden Worte. Seine Mannen fanden ihr Erfolgsrezept – aggressiv die Verteidigung zu attackieren und dadurch hochprozentig abzuschließen – wieder. Osakue, aber ebenso Leo Alban und Patrick Lyons, überzeugten in dieser Phase mit gelungenen Zügen. Dennoch ging das dritte Viertel knapp an die Gäste (15:17). Am Ende feierte Yannick von Hain gekonnt das Comeback aus seiner Verletzung, traf sechs von sieben Dreiern, markierte die magische Hunderter-Grenze und wusste mit insgesamt 20 Zählern deutlich zu überzeugen. Am Ende fehlte den personell geschwächten Bergedorfern der Atem, wobei Schütze Jelovic sich beinahe im Alleingang der drohenden Niederlage entgegenstemmen wollte. Diesen konnte Amerikaner Osakue allerdings gut aus dem Spiel halten. Mit dem 109:68-Heimsieg fand die reguläre Saison einen krönenden Abschluss.
Nun richtet sich der Fokus voll auf die Halbfinalserie der Playoffs, für die das Heimrecht mit den letzten Siegen endgültig gesichert werden konnten. Dort soll weiterhin nicht nur nach den Sternen geschaut, sondern auch nach ihnen gegriffen werden und der Einzug ins Finale geholt werden. Nach den erfolgreichen letzten Partien, mögen nicht nur die Ergebnisse sondern ebenso der 2. Tabellenplatz irreal klingen, dennoch ist es kein Aprilscherz: Start der “Best-of-Three”-Serie gegen einen starken Gegner des VfL Stade ist am Freitag, den 01.04.2022 um 19.30 Uhr, in der Sporthalle am Ascaneum.
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Gegen einen Gegner spielen zu müssen, bei dem es möglicherweise um die letzte Chance für den Klassenerhalt geht, ist nie ganz einfach. So zeigten die Bergedorfer, trotz der Verspätung, zu Beginn, dass sie die Gelegenheit auch beim Schopfe packen wollten. Allerdings gingen wir hochkonzentriert zu Werke und konnten bereits im ersten Viertel 30 Punkte holen. Mit zunehmender Spieldauer und durch die Tatsache, dass Udun mit Hilfe des Teams den Topscorer Jelovic weitestgehend einschränken konnte – im Spiel zuvor hatte er 44 Punkte gemacht – setzten wir uns Schritt für Schritt ab. Gegen Ende des Spiels ging den Gästen spürbar die Puste aus und so kam es – unter großem Jubel – zu einem unerwartet hohen Sieg im letzten Heimspiel der regulären Saison.”
Sebastian Harke, Spieler der Aschersleben Tigers BC: “Wir konnten Jelovic gut im Zaun halten, der zum Schluss oft auf sich gestellt war. Trotzdem großen Respekt an Bergedorf. Sie haben nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft. Dieses tolle Publikum wünsche ich mir auch für Freitag, um im Halbfinale den ersten Sieg in heimischer Halle mitnehmen zu können.”
Stats:
Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Osakue 25 Punkte / 7 Rebounds, von Hain 20, Kwilu 16 / 11, Alban 13, Stikuts 12 / 6, Coles 9 / 8 Assists, Lyons 7 / 5 Assists, Blaser 4, Harke 3, Frederich
Für die TSG Bergedorf Stargazers spielten: Hukporti 18 Punkte / 5 Assists, Jelovic 17 / 6 Rebounds, Steffens 12, Charmlash 7, Fock 7, Rupprecht 3, Konate 2