Auch wenn es der Name der Gastgeber, Stargazers, anders erwarten ließe – nach Sternen gegriffen haben die Gegner der samstagabendlichen Begegnung in Hamburg beide nicht. Vielmehr mussten die Aschersleben Tigers in die Partie gegen die TSG Bergedorf Stargazers harte Arbeit auf rauen, hanseatischen Gewässern reinstecken. Schlussendlich stand der 67:61-Sieg für die sachsen-anhaltinischen Gäste, dank einer geschlossenen Defensiv-Leistung und durch harte Arbeit, auf dem Tableau. Damit konnte die Hinrunde der Saison 2021/22 positiv mit dem aktuellen Tabellenplatz 2 beendet werden.
Dabei begannen die Tigers – dank zwei Abschlüssen von Udun Osakue und Chris Kwilu, die in der gesamten Partie überzeugten – stark. Zu einem Lauf sollte es allerdings nicht kommen, vielmehr zogen die Bergedorfer ihre Verteidigung an und blickten mit erstmaliger Führung (8:6, 5. Minute) bereits das erste Mal zu den metaphorischen Sternen hinauf. Diesen Blick zog nun Osakue wieder ab, die Hanseaten hielten allerdings konstant dagegen. Leo Alban eröffnete einen kleinen Lauf (10:14, 6. Minute), gegen den TSG-Topscorer Matej Jelovcic mit einem Dreier gegenhielt, allerdings setzte Ascherslebens Team-Legende Sebastian Harke die Tigers in sicherere Gewässer ab und beendete die ersten zehn Minuten mit 15:20.
Die Anfangsminuten des neuen Viertels lagen in Hand der TSG Bergedorf, sodass sie erneut die kurze Führung übernahmen (21:20, 2. Minute). Die Wende brachte Forward Kwilu, die durch einen Dreier von Leo Alban vollendet wurde (23:25, 3. Minute). Nachdem lange Zeit keine Körbe den Weg in die Reuse finden wollten, beendete erneut Kwilu die Durststrecke (23:27, 5. Minute). Doch ein offensives Feuerwerk sollte im hanseatisch typischen Wetter nicht entfachen. Vielmehr arbeiteten beide Seiten weiter hart daran, Punkte zu verwerten. Erst Yannick von Hain und ihm folgend Patrick Lyons bewiesen, nach einigen Fehlversuchen, endlich Trefferglück von der Dreier-Linie (21:34, 8. Minute). Doch in sicherem Fahrgewässer konnten sich die Raubkatzen nicht wiegen, denn Stargazer Aleksandar Postic machte es dem Tigers-Gespann im Alleingang nach. Mit 30:40 verschwanden die Mannschaften in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel ließen die Tigers ihre Krallen eingefahren. Vielmehr schauten die beiden TSG-Topscorer Jelovcic und Postic nicht nur nach den Sternen, sondern griffen auch danach. Kontinuierliche arbeitete sich das wurfgefährliche Duo an ihre Kontrahenten heran. Au Seite der Ascherslebener versuchten Aivars Stikuts und Alban ihren immer näher kommenden Gastgebern zu entkommen. Doch Ballgewinnen sowie Freiwurfchancen wurden kaum verwertet, sodass im dritten Viertel lediglich 11 weitere Punkte für die Ascherslebener hinzukamen, während die TSG Bergedorf Stargazers 20 Treffer auf die Anzeigetafel zauberten. Dennoch ging es mit einem Punkt Führung in die finalen Minuten (50:51, 3. Viertel).
Die ersten Punkte verwertete der ehemalige Bergedorfer Alban für die Ascherslebener mit Korbleger (50:53, 1. Minute). Doch Jelovcic traf nicht nur von außen, sondern verwertete ebenso ein Foul erfolgreich von der Freiwurflinie, sodass die Hausherren erneut in knapper Führung lagen (54:53, 2. Minute). Nachdem Lyons den Kahn wieder drehte, folgte ein wilder Wechsel zwischen Ballgewinnen sowie –Verlusten für beide Seiten. Der Tigers-Kapitän versuchte sich offensiv, gemeinsam mit Kwilu, in ruhigeres Fahrwasser zu manövrieren. Das Bergedorfer Duo hielt allerdings dagegen. Die Partie wurde ebenso in der Crunchtime weiter spannend gestaltet, nachdem die Verteidigung angezogen war und nur wenige Punkte hinzugefügt wurden (59:63, 8. Minute). Eine Überraschung war folglich für die Hausherren noch drin, sodass sie alles daran taten die Partie noch einmal für sich zu übernehmen. US-Boy Osakue traf eine Minute vor Spielende allerdings den für die Tigers wichtigen Feldwurf, sodass sich die Tigers auf etwas sicherere 61:66 absetzen konnten. Stikuts fügte einen Freiwurf hinzu, sodass nach einer spannenden Schlussphase der 61:67-Auswärtssieg gefeiert werden durfte und die Punkte, statt wackelig auf unruhigen Gewässer, sicher mit nach Hause genommen wurden. So schauten die Gastgeber nicht nur nach den Sternen, versuchten sie gar zu greifen, konnten gegen die geschlossene defensive Arbeit der Tigers diese aber nicht vollends packen.
Stimmen zur Partie
Björn Fock, Trainer der TSG Bergedorf Stargazers: „Ich bin stolz auf mein Team. Wir haben uns immer wieder ran gehenkt. Wir sind allerdings stark von den Dreiern abhängig, wie in der Liga bekannt ist, und die fielen heute nicht genug. Man sieht immer wieder, dass wir gegen obere Teams gut aussehen, aber nicht den Sieg holen können. Ich hoffe, dass wir bald wieder einen holen können, denn wir brauchen langsam wieder einen.“
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: „Es war das erwartet schwere Spiel. Auch wenn es in den ersten beiden Vierteln den Anschein hatte, dass sich das Team schrittweise absetzen konnte. In der Partie sah man gute Kombinationen gegen sowohl Zonen- als auch Mannverteidigung, die sich mit sehenswerten Drei-Punkte-Würfen abwechselten. Gefühlt hätte man in der ersten Halbzeit schon höher führen müssen. Im zweiten Spielabschnitt folgten Unkonzentriertheit und nicht erklärbare Schwächen beim Werfen. So mussten wir es einmal mehr über ausgezeichnete Defense richten. Allein in den letzten fünf Minuten gelangen ein Shot Block, sechs Ballgewinne und zweimal konnte der Gegner nicht innerhalb von 24 Sekunden abschließen.“
Stats:
Für die TSG Bergedorf Stargazers spielten: Jelovcic 26 Punkte / 11 Rebounds / 7 Assists, Postic 16 / 7, Bakija 10, Hukporti 6, Steffens 2 / 7, Allababidi 1, Amoah, Konate, Wehrmeister
Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Osakue 14 Punkte / 6 Rebounds, Alban 13 / 5, Kwilu 11 / 6, Lyons 10, Harke 6, von Hain 6, Stikuts 5 / 5, Coles 2, Barovic