Ein Twister bzw. Tornado ist ein kleinräumiger Luftwirbel in der Erdatmosphäre mit annähernd senkrechter Drehachse. Der Wirbel erstreckt sich durchgehend von Boden bis Wolkenuntergrenze. Dies haben die BBC Rendsburg Twisters wörtlich genommen. Zwar drehten sie immer wieder auf, doch den Kontakt zum Boden verloren sie nicht. Vielmehr stecken sie im Tabellenkeller und aktuell im Abstiegskampf. Doch wie Tornados wissen auch sie – gerade dank des Bodenkontaktes – ihre Gegner durchzuwirbeln.
Den Kontakt zum Boden haben die Twisters nicht nur in der Tabelle mit dem aktuell 10. Platz, sondern ebenfalls in weiten Bereichen ihrer Statistiken. Mit dem bisherigen Abschneiden hatte auch Headcoach Max Rockmann nicht gerechnet: „Wir hatten uns vor der Saison ganz klar andere Ziele gesteckt. Leider haben wir in der Hinrunde einige knappe, unglückliche Niederlagen erlitten, die uns in unsere jetzige Lage gebracht haben. Damit können wir nicht zufrieden sein. Für die Rückrunde erwarte ich eine weitere Entwicklung der Mannschaft und eine noch größere Besinnung auf unsere Stärken.“ Wenn die Rendsburger auch auf dem Papier eine der schwächsten Mannschaften der Liga sein mögen, so sollten sie dennoch nicht unterschätzt werden. Wie Rockmann erwähnte, mussten einige Partien knapp hergegeben werden und so pusteten sie auch vermeintlich stärkere Gegner ordentlich durch.
So auch in der Begegnung gegen die Tigers, bei der die Ascherslebener mit 76:88 die Punkte mit nach Hause nehmen konnten. Auch dort gelang es nur schwerlich die Gefahr der stärksten Rendsburger Spieler zu bannen. So bestätigte Joshua Robert Meyer die erbrachte Leistung in den weiteren Partien und so gilt es ihn unter Kontrolle zu kriegen (18.4 Punkte, 2.9 Dreier, 10.2 Rebounds / Partie). Meyer ist zudem der drittgefährlichste Dreierschütze der 1. Regionalliga Nord. Es kündigt sich also eine Schlacht aus dem Feld an, wenn der Center auf den stärksten Dreierschützen der Liga, Yannick von Hain, trifft. Weiterhin dürfen sich die Tigers nicht von Routinier und Forward Henning Rixen (14.9 Punkte, 4.5 Rebounds / Partie), Forward Malte Jacobsen (9.1 Punkte, 3 Rebounds / Partie) sowie Gbenga Jermaine Hansen (9.6 / Punkte) durchwirbeln lassen. „Rendsburg ist ein Team mit vielen schnellen Guards und erfahrenen Bigs. Sie spielen sehr variabel in der Defense und kontrolliert in der Offensive. Für uns wird es wichtig sein, den Ball schnell zu bewegen und immer wieder den Weg zum Korb zu finden.“, resümiert Tigers-Headcoach Alexander Helten.
Dass die Aschersleben Tigers sich ihrer vermeintlichen Favoritenrolle nicht allzu sicher fühlen dürfen, unterstreicht gleichsam Rockmann: „In dem Spiel gegen die Tigers geht es für uns vor allem darum unsere Ballverluste zu minimieren. Ich erwarte ein enges Spiel, das am Ende durch Kleinigkeiten entschieden werden wird.“ Es gilt einerseits die stürmische Begegnung aus Neustadt abzuschütteln und andererseits die positiven, wie auch negativen Erkenntnisse aus der Partie in die neue Woche zu tragen. Zudem hoffen die Ascherslebener, dass ihr Headcoach Alexander Helten wieder rechtzeitig fest auf den Beinen und an der Seitenlinie steht, wenn die BBC Rendsburg Twisters durch das Ballhaus rollen.
Denn sie haben zwar Kontakt zum Boden, doch dies macht wohl auch die zerstörerische Kraft eines jeden Tornados aus. Der Sturm zieht im Windtrichter nach oben und nimmt mit, was nicht sicher verankert ist. Und so sollten die Tigers von Anfang an sicher auftreten, um nicht doch noch im Sog der Twisters umgerissen zu werden.
Anpfiff ist am Samstag, den 13.01.2024 um 19.30 Uhr, im Ballhaus Aschersleben.