Nachdem die letzten Spiele bereits Wolken über die Aschersleben Tigers aufziehen ließ, kommt mit den jungen Donnervögeln nun ein Grollen hinzu. So wie die Saison begann, beenden die Ascherslebener das Jahr. Denn zum Ausklang von 2022, startet die Regionalliga in die Rückrunde – mit der Partie gegen die Baskets Juniors TSG Westerstede. Die Jugendgarde des Bundesligisten der EWE Baskets Oldenburg mussten in der Hinrunde immer wieder mit Rückschlägen und Verletzungen kämpfen. Dennoch sind sie kampfeslustig und können gefährlich werden.

Während ihre Gäste aus einigen schwierigen Niederlagen kommen, treten die Hausherren mit viel Erholung und einem wichtigen Sieg aus dem Stadtderby an. Denn die TSG Westerstede konnte sich, vor dem vergangenen spielfreien Wochenende, den wichtigen 84:61-Sieg gegen den Oldenburger TB sichern und sich vor den unteren Tabellenplätzen etwas absichern. Nach dem Rückzug der RedHawks Potsdam aus dem Spielbetrieb, wurde den Westerstedern wichtige Punkte im Abstiegskampf genommen. In Folge belegen sie mit einer Bilanz von drei Siegen sowie acht Niederlagen den 9. Tabellenplatz. „Wir sind mit der Vorrunde nicht komplett zufrieden, weil wir viele enge Spiele verloren haben und das den Eindruck trübt. Über die ganze Saison kämpfen wir mit Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen, haben eigentlich nie das komplette Team beieinander. In der Rückrunde wollen wir uns als Team und individuell so entwickeln, dass diese engen Spiele an uns gehen.“, resümiert Westerstedes Headcoach Artur Gacaev die Hinrunde. Trotz aller Sorgen weiß das junge Team, dass ohne ausländischen Spot und mit vielen Nachwuchstalenten angreift, Wolken über ihre Gegner aufziehen zu lassen. So sind sie das zweiterfolgreichste Team aus dem Feld (33,3 % Dreierquote) und klauen die zweitmeisten Bälle (238 Steals insgesamt). Zur Wahrheit gehört allerdings genauso, dass sie die meisten Turnover der 1. Regionalliga Nord – gemeinsam mit ihrem Stadtrivalen des OTB – verzeichnen müssen.

Mit Guard Fritz Hemschemeier sowie Center Joel Harms (4.3 Punkte, 4 Rebounds / Partie) finden sich gleich zwei Doppellizenzer der easyCredit Basketball Bundesliga im Regionalliga-Kader wieder. Vor allem Hemschemeier (16.6 Punkte / Partie) hat als einer der ältesten Akteure mit 24 Jahren die Zügel in der Hand und findet sich in vielen Bereichen unter den Top Ten der 1. Regionalliga Nord wieder – bei den Assists (4.8 / Partie) und Steals (2.5 / Partie), aber auch bei Fouls (3.7 / Partie) und Turnovern (5.3). Doch auch ihre jüngeren Teamkollegen, die größtenteils ebenso im NBBL-Kader der Oldenburger anzutreffen sind, wissen weitere wichtige Akzente zu setzen. So kam der slowenische U18-Nationalspieler Gaspar Kocevar (8.2 Punkte, 5.2 Rebounds / Partie) während der Hinrunde zunehmend ins Rollen und auch Rauf Amirbekov (durchschnittlich 11.2 Punkte bei 4 Spielen) oder Max Schell (7.7 Punkte, 5.2 Rebounds / Partie) dürfen nicht aus den Augen verloren gehen. „Sie sind extrem stark in der Defense. Sie sind flink, schnell, wollen rennen und den Ball schnell nach vorne bringen. Sie sind heiß und motiviert sich zu zeigen.“, fasst Noah Litzbach die Stärken der Gastgeber zusammen.

Erfahrung soll Vorteil bringen

In der Hinrundenbegegnung waren die Tigers mit einem 83:55-Sieg noch klar überlegen. Doch zu sicher sollten sich die Sachsen-Anhaltiner nicht fühlen. Baskets-Trainer Gacaev  erläutert im Hinblick auf das erneute Zusammentreffen: „Das erste Spiel haben wir mit 28 Punkten verloren, wir haben da die Aufgabe im Rückspiel besser aufzutreten. Aschersleben ist eine sehr gute Mannschaft, aber wir müssen mit der richtigen Einstellung und Defense agieren. Wenn wir dann einen guten Tag haben und unsere Würfe treffen, können wir bis zum Ende im Spiel bleiben und eine Chance auf den Sieg haben.“

Nachdem die Oldenburger einiges an Verletzungspech überstehen musste, brachten sie starke Gegner immer wieder ins Trudeln. Das unterstreicht Tigers-Trainer Thorsten Weinhold: „Die Mannschaft ist für jeden Gegner schwer zu bespielen.“ Zudem kann im Vergleich von einer besser eingespielten Mannschaft sowie einem selbstbewussteren Team ausgegangen werden, da sich die jungen Spieler an die Anforderungen der Regionalliga gewöhnt haben dürften und Trainer-Hase Artur Gacaev seine Spieler erfolgreich zu entwickeln weiß.

So müssen die Tigers schon einmal Wasserfest anziehen, denn die jungen Donnervögel können ihrem Namen durchaus gerecht werden. Behilflich bei dem Ziel, möglichst trocken aus der Partie herauszukommen, dürfte ein hoffentlich vollständiger Kader auf den Weinhold zurückgreifen kann. „Ich erwarte ein noch einmal schweres Auswärtsspiel, wo wir aber nach Abklingen der Grippewelle auch wieder mit zehn Leuten trainieren können.“, blickt der Ascherslebener Coach voraus. Noah Litzbach fügt an: „Wir dürfen keine einfachen und dummen Fehler machen. Im Training müssen wir unsere Sachen richtigmachen und als Team noch mehr zusammenwachsen, damit wir sie mit unserer Erfahrung auseinanderspielen.“

Anpfiff ist am Samstag, den 17.12.2022 um 17.30 Uhr, in der Hössensporthalle in Westerstede.