Die Saison der Rot-Weiß Cuxhaven Baskets glich bisher mehr einer Sturmflut, denn einer sommerlichen Meeresbrise. Nachdem in der Hinrundenbegnung bereits ein neuer Coach auf Seiten der Norddeutschen wiederzufinden war, wirbelte weiterer Wind durch die Reihen. Aufgrund von Ausfällen, Neuzugängen und Wechseln sind die Cuxhavener derzeit auf Tabellenplatz Elf wiederzufinden. Formal erinnert also zunächst nichts an die Spitzenpartie der Hinrunde. Dennoch verspricht der Kader Qualität, gehört zu den Besseren der Liga und kann den Tigers eine stürmische Partie bescheren.
Vor allem mit dem Hintergrund der weiterhin angeschlagenen Personalien, kann die Sturmflut sich ebenso schnell gegen die Ascherslebener wenden. Auch wenn Kapitän Patrick Lyons und Guard Udun Osakue ihr Comeback im Spiel gegen die Red Dragons Königs Wusterhausen gaben, so haben sie die Verletzungen noch nicht vollends kompensiert. Auch ob Leo Alban wieder rechtzeitigt aus dem Krankenstand zurück sein wird, ist bisher fraglich. Erschwerend kommt die Ausgeglichenheit der Liga hinzu, in dem niemand unterschätzt werden darf.
Wie ein Sturm angreifen, dass können weiterhin Guard Deon McDuffie (17.6 Punkte / Partie) , Center Desmond Ringer (20.7 Punkte, 12 Rebounds / Partie) und Doppellizenzer Marc Klesper (15.2 Punkte / Partie) . Bereits in der Hinrunde überzeugte das Trio und führte die Fähigkeiten seither gekonnt fort. Diese Gefahr unterstreicht ebenso Tigers-Trainer Thorsten Weinhold: „Mit Deon McDuffee treffen wir auf einen der schnellsten und treffsichesten Guards der Liga. Der amerikanische Center Desmond Ringer gehört zu den Besten seiner Zunft. Zudem steht mit Doppellizener Marc Klesper ein großer Flügel zur Verfügung , der ebenfalls regelmäßig viele Punkte beisteuert.“ Davon durfte sich der Ascherslebener Headcoach, trotz des 74:64-Sieges, bereits selber ein Bild machen. Zwar musste der Big Man Klesper in dieser Partie passen, der ehemalige Bundesligist McDuffie (18 Punkte, 4 Steals) und US-Amerikaner Ringer (16 Punkte, 8 Rebounds) vertraten ihren jungen Teamkollegen in Sachsen-Anhalt dafür respektabel.
Während die Hauptakteure auf dem Feld dem Sturm durch ihre Reihen Stand hielten, wichen Andere. Bereits in Aschersleben hatte relativ frisch Joel Moore das Steuer vom langjährigen Trainer Dennis Tiedemann übernommen. Nun wurde der Posten ein zweites Mal übergeben. Nachdem Moore vier Siege aus sieben Spielen mitnahm, manövriert nun Aaron Cook die Cuxhavener durch schweres Fahrgewässer. Bisher lassen die Erfolge auf sich warten. Hier spielt wohl vor allem der Ausfall des Kapitäns McDuffie mit rein, der aufgrund einer Sperre zwei Partien pausieren musste und im letzten Spiel ebenso nicht zugegen war. Hier musste das heimische Publikum eine 76:110-Niederlage gegen den SC RASTA Vechta verdauen.
In den weiteren Zugängen der Baskets ist ebenfalls ein bekanntes Gesicht wiederzufinden. Mit Best Othako, der in der letzten Saison noch das Tigers-Dress trug, wurde ein weiterer Zugang an Bord der Rot-Weißen begrüßt. Bisher steuerte der junge Center 7 Punkte und 3.3 Rebounds pro Partie bei, wobei er gegen die Vechteraner zweistellig (13 Zähler) traf.
Am letzten Spieltag durften die Niedersachsen unverhofft von der Sturmfahrt durch die Liga durchatmen, da die Begegnung bei den TSV Neustadt temps Shooters coronabedingt verschoben wurde. Die Baskets hatten folglich Zeit genug, um sich auf die Tigers vorzubereiten und ihre Kräfte zu sammeln. Um nicht näher in den Sog des Abstiegskampfes gerissen zu werden, dürften sie also umso gestärkter und motivierter in ihr Heimspiel gehen. Ebenso rechnet Weinhold mit einem starken Gegner: „Die in den letzten Wochen reduzierten Norddeutschen werden gegen uns wohl wieder komplett auflaufen können und gehören damit zu den besseren Teams der Liga.“ Einen sonnigen Strandtag an der Nordsee erwartet die Aschersleben Tigers also kaum. Vielmehr wird es – auch aufgrund der weiterhin bestehenden Personalsoregn – ein wilder Ritt durch stürmische See, wenn die Partie am Samstag, den 05.02.2022 um 18 Uhr, in der Rundturnhalle in Cuxhaven angepfiffen wird.