Nach den Playoffs der vergangenen Saison gibt es das Wiedersehen der Halbfinalisten, die sich über die volle Länge dreier Partien nichts schenkten. So entwickelt sich mit dem Blick zurück, zugleich eine respektvolle und liebgewonnene Rivalität von zwei starken Mannschaften. Wie bereits in der vergangenen Saison, dürften beide Teams auch in dieser ähnlich stark aufgestellt sein. Wie die Tigers, musste der VfL Stade einige Abgänge verkraften. Doch dies tat der gewohnten Gefahr auf allen Positionen keinen Abbruch. So kündigt sich nicht nur ein weiteres Spitzenspiel an. Vielmehr ist es ein Wiedersehen zweier Gegner, die sich auf das spannende Duell zwar freuen, doch ebenso mit Respekt an dieses gehen.
Nachdem die Tigers nach zwei Niederlagen ihren zweiten Platz einbüßten, nahm der VfL Stade diesen, mit einer Niederlage und einer Siegesserie von sieben Partien, ein. So trifft der aktuelle Tabellenvierte auf den neuen Zweitplatzierten. Wie gewohnt weiß Stades Headcoach Joan Rallo Fernandez ein gefährliches Team zu kreieren, was er wie folgt erklärt: „Wir haben gute Spieler, die auch gute Personen sind. Sie hatten bessere Angebote, wollten aber in Stade spielen. Wir sind stolz und zufrieden hier zu sein. DIe Identifikation bringt dir ein Plus.“ Dieses Plus ist zugleich auf dem Feld zu bemerken, wo sie die stärkste Dreierquote der 1. Regionalliga Nord (36,1 %) für sich deklarieren und durchschnittlich über 90 Punkte pro Partie, also die zweitmeisten Punkte der Liga, auflegen. Doch ebenso machen sie, dank ihrer Physis und Schnelligkeit, dampf in der Verteidigung. Vor allem ihre Presse über das gesamte Feld, die sie gerne und gut über die Partie tragen, dürfte einmal mehr zum entscheidenden Faktor werden, taten sich ihre Gastgeber darin bisher schwer.
Die Ursache der Stärken liegt natürlich auch bei den Akteuren des VfL Stade, wie Tigers-Trainer Thorsten Weinhold bestätigt: „Sie haben nach wie vor eine sehr gute Mannschaft zur Verfügung und Qualität in ihren Reihen. Das Loch, das mit den Abgängen gerissen wurde, konnte gut gefüllt werden. Sie sind mit Sicherheit wieder eine der ersten Kandidaten auf einen Playoffs-Platz.“ Gleich fünf Spieler verbuchen regelmäßig zweistellige Treffer. So haben die spanischen Guards Nil Angelats Regincos (11.2 Punkte / Partie) und Francesc Iturria Salvador (11.9 Punkte / Partie) ein Händchen von der Dreierlinie. Als Shooting Guard weiß Marvin Boadu, der nicht nur mit seiner Erfahrung aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga glänzt, sondern gleichsam bei Punkten, Rebounds und Assists (22 Punkte, 8.2 Rebounds, 2.8 Assists / Partie) – in deren Bereichen er sich unter den besten Zehn der Regionalliga bewegt. Mit Alexander Postic gewannen die Stader, nach ihren Abgängen, einen wichtigen Faktor hinzu. Nachdem der Shooting Guard bereits beim Ligakonkurrenten der TSG Bergedorf Stargazers in der vergangenen Saison überzeugte, legt er auch beim VfL durchschnittlich 16.8 Punkte sowie 5.2 Rebounds auf.
Gespannte Vorbereitung auf liebgewonnene Rivalen
Keine leichte Aufgabe für die Aschersleben Tigers, die zuletzt eine weitere, knappe Niederlage in Göttingen verkraften mussten. So gilt es für die Hausherren, einige Faktoren aus dem Spiel zu nehmen, während sie auf der großen Position weiterhin auf Davor Barovic verzichten müssen. Allerdings wird Lucas Ledig wieder seine Schuhe schnüren und hinsichtlich eines Comebacks von Julius Stahl ist Trainer Thorsten Weinhold vorsichtig optimistisch. „Für uns steht nach dem guten Spiel in Göttingen auf dem Plan, dass wir uns weiter komplettieren. Vor allem gegen die zwei, drei schlauen Verteidigungssysteme, die sich Stade immer einfallen lässt, wollen wir entsprechende Gegenmittel trainieren, um so ihre Falle nicht zum Laufen zu bringen.“ blickt Coach Weini auf die kommende Woche.
Mit Blick auf die kommende Begegnung, kommt bei Stades Headcoach Fernandez zugleich einer zurück auf die letzten Partien der beiden Gegner: „Ich denke, wir haben mit Aschersleben eine sehr schöne Rivalität gefunden. Letzte Saison gab es die im Halbfinale und es sieht auch in diesem Jahr danach aus, dass wir wieder um die Top 4 kämpfen werden. Wir respektieren uns sehr. Sebastian Harke hat mir nach dem dritten Halbfinalspiel eine Nachricht geschickt. Das ist etwas, was nur eine Legende in der Liga macht. Ich habe großen Respekt. Auch weil es egal ist, dass sie viele Spielerwechsel hatten, das Team ist noch immer stark.“
So ist der Blick zurück zugleich der Ausblick auf die kommende Partie, dass mit dem Wiedersehen der beiden letztjährigen Playoffs-Halbfinalisten ähnliche Spannung verspricht. Damit diese erneut für die Tigers entschieden wird, sollte ebenso die heimische Stimmung eine Wiederauflage erfahren.
Anpfiff ist am Samstag, den 26.11.2022 um 19.30 Uhr, im Ballhaus Aschersleben.