Das Wort „Stade“ bezeichnet im Mittelhochdeutschen einen natürlich entstandenen Landeplatz für kleiner Schiffe. Ähnlich verhält es sich im Mittelniederdeutschen, wo es für Ufer, Küste oder Hafen benutzt wurde. Kein Wunder, dass die Stadt Stade den Namen bekam, war sie im 13. Jahrhundert doch einer der wichtigsten natürlichen Häfen zwischen Cuxhaven und Hamburg. Ein sicherer Hafen – das ist für den VfL Stade die heimische Halle. Ganz im Gegenteil für die Gäste, die sich auf ungemütliche Fahrgewässer vorbereiten dürfen.

Darunter fallen am kommenden Spieltag die Aschersleben Tigers. Diese müssen nicht nur nach Stade reisen, sondern zugleich die Punkte mitnehmen, sofern sie noch eine letzte Chance auf die Playoffs haben wollen. Leicht wird es ihnen der VfL allerdings kaum machen. Mag der Hafen natürlich entstanden sein, so steckt bei den Basketballern harte, langjährige Arbeit in ihrem Erfolg. Dies macht allerdings ebenso ihre Gefahr aus – der Kern der Mannschaft und ihre Spitzenspieler spielen bereits einige Spielzeiten gemeinsam und sorgen nicht nur für reichlich Identifikation, sondern – dank ihres eingeschweißten Mannschaftsgefüges, für reichlich Gefahr.

Sind bei anderen Teams einzelne Spieler herausragend, ist es beim VfL Stade das Teamspiel. Gleich fünf Akteure punkten zweistellig, weitere Spieler wissen dies in aller Regelmäßigkeit ebenfalls zu bieten. Neben einer starken Offensive, stoppen sie ebenso effizient ihre Gegner. Allem voran die Guards Marvin Boadu (18.5 Punkte, 8.2 Rebounds, 3.9 Assists / Partie) und Nil Angelats Regincos (11.8 Punkte, 4.5 Szeals, 2.5 Steals / Partie) führen ihr Team an und siedeln sich in weiten Bereichen unter den Top Ten im Ligavergleich an. Hinzu gesellen sich die Guards Henning Schaake (13.5 Punkte / Partie), Alexander Postic (12.5 Punkte, 5 Rebounds / Partie), Jammo Rupert (9 Punkte / Partie) und Francesc Iturria Salvador (8.7 Punkte / Partie). Auf der großen Position gab es einen Wechsel. Nachdem US-Amerikaner Andrew Moemeka seinen Abschied bekanntgab, hält nun Vytautas Meistas den Korb sauber (13.3 Punkte, 8.7 Rebounds / Partie).

Wie immer darf ein Spitzenspiel gegen den VfL Stade erwartet werden. Nachdem sich die Tigers und die Norddeutschen im Playoffs-Halbfinale spannende Begegnungen lieferten, sind sie zu liebgewonnen Gegnern, die weiterhin nichts schenken, geworden. Und so dürfte es, vor allem unter Anbetracht der weiterhin bestehenden Möglichkeit auf eine Playoffs-Teilnahme, auch diesmal wieder ein enges Spitzenspiel geben.

Wurde um 900 eine Burg zur Verteidigung der Siedlung errichtet, nahmen Wikinger um 994 diese dennoch erfolgreich ein. Mag Stade ein sicherer Hafen sein, so legen nun die Ascherslebener an, um die Heimstätte des VfL einzunehmen.

Anpfiff zum Spiel ist am Samstag, den 16.03.2024 um 19.30 Uhr, in Stade