„O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!“ klingt es wieder über die Weihnachtsmärkte und so dürfte die besinnlichste Zeit des Jahres langsam bei den Meisten Einzug halten. Die Betonung liegt bei den Meisten – denn im Tigerkäfig ist davon noch nichts zu spüren. Zwar wird es im kommenden Christmas-Game weihnachtlich, doch die anstehende Spitzenpartie gegen den VfL Stade verspricht alles andere als Besinnlichkeit.

„Teanwork makes the dream work“ – passender könnte das Spiel der Norddeutschen kaum beschrieben werden. Während große Namen auf sich warten lassen, wissen die Stader mit Kontinuität und Gefahr auf allen Positionen zu überzeugen. Der Großteil der Spieler ist bereits aus den vergangenen Spielzeiten bekannt und auch in diesem Jahr beweist die Truppe um Headcoach Joan Fernandez, dass große Namen keine Meisterschaften gewinnen – ein Team allerdings schon. Das bestätigt ebenso ihr Headcoach Joan Rallo Fernandez: „Wir sind ein Team, dass vielleicht nicht so viel Budget wie andere Mannschaften in der Liga haben. Wir müssen mehr kämpfen, um unser Niveau zu haben. Ziel ist es aber in dieser oder nächster Saison, je nachdem wie die Dinge laufen, in die ProB aufzusteigen.“ Dass dies keiner Utopie gleicht, beweisen die Stader regelmäßig. Und so gelten sie, wie gewohnt, als beinahe gesetzt für die Playoffs. Lediglich gegen den Tabellenersten der TSV Neustadt temps Shooters zog der VfL den Kürzeren. Ansonsten scheinen sie die Siege nach dem Prinzip – ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss – einzufahren.

Doch genug mit den Phrasen – den Fakten nach, siedeln sie sich auch in den Statistiken im oberen Ligavergleich ein. Dabei punkten sie beinahe auf allen Positionen zweistellig und wissen zugleich in der Defensivarbeit zu überzeugen. Statt das Tigerauge also wachsam auf einige Gegenspieler zu richten, gilt es in alle Richtungen aufmerksam zu sein. Die langjährigen Stader-Akteure mit den Guards Nil Angelats Regincos (11.8 Punkte, 2.8 Rebounds, 2.6 Steals, 3.9 Assists / Partie), Marvin Boadu (19.7 Punkte, 8.3 Rebounds, 3 Assists / Partie), Jamo Rupert (11 Punkte / Partie) sowie Forward Henning Schake (13.4 Punkte, 3.9 Rebounds / Partie) bestätigen ihre Qualität der vergangenen Jahre. Und auch die Neuzugänge in Form von Center Andrew J Moemeka (15.6 Punkte, 12.4 Rebounds / Partie) und Guard Alexander Postic (10 Punkte, 5.5 Rebounds / Partie), der aus seinen Bergedorfer Zeiten noch bekannt sein dürfte, ergänzen den Stamm gekonnt. „Es wird sicherlich entscheidend sein, wer motivierter in den schlechten Momenten des Spiels ist und wie damit umgegangen wird.“, blickt Stade-Coach Fernandez voraus und erläutert weiter, „Wir sind momentan in einer Situation in der Saison, wo wir in einer guten Position sind und unsere Dinge gut machen. Aschersleben hat es gerade schwieriger. Aber sie machen Dinge schwer, weil der Coach immer eine gute Antwort auf die Aktionen des Gegners hat und dadurch das Spiel flexibel gestaltet.“

Der aktuell durchwachsenen Spiele sind sich die Aschersleben Tigers bewusst. Und so dürfen sie sich zu keiner Zeit von der Besinnlichkeit der Tage übermannen lassen, Geschweige denn eine Halbzeit verschlafen, wie Tigers-Headcoach Alexander Helten unterstreicht: „Wir wollen an der ersten guten Halbzeit in Wolfenbüttel anknüpfen und wissen, dass wir zwei solcher Halbzeiten brauchen um gegen Stade mithalten zu können.“ Dass der VfL Stade geschlagen werden kann, bewiesen die Raubkatzen bereits in diversen spannenden Begegnungen. Damit dies gelingen kann, fokussiert sich Coach Helten lieber auf die eigenen Baustellen: „Der Fokus liegt diese Woche wieder auf uns und vor allem auf unserer Defense, aber natürlich werden wir uns ein paar Sachen von Stade angucken und besprechen.“

Und so darf am Ende des Jahres noch einmal ein Weihnachtswunder im Tigerkäfig einziehen. Doch genauso wenig, wie der Weihnachtsmann alle Geschenke alleine verteilen kann, genauso wenig wird dies von alleine über die Tigers einkehren. Folglich heißt es, auch für das Publikum, das einmal mehr benötigt wird, die Besinnlichkeit abschütteln und mit vollem Fokus in das Christmas-Game, damit eine fröhliche Zeit nach dem Spiel umso mehr gefeiert werden kann.

Anpfiff ist am Samstag, den 09.12.2023 um 19.30 Uhr, im Ballhaus Aschersleben.