Inzwischen ist er nicht mehr aus den Reihen der Tigers wegzudenken, bereichert das Team dank seiner Erfahrung und ist für die Fans eine sympathische Identifikationsfigur – Sebastian Harke. Dabei stand hinter seiner mittlerweile achten Spielzeit im Ascherslebener Jersey lange Zeit ein großes Fragezeichen, musste er doch zunächst seine Knieverletzung vom Jahresanfang auskurieren.
Mehr als „undankbar“ gestaltete sich die vergangene Saison für den 38-Jährigen, wobei der vorzeitige Abbruch nicht das Schlimmste war. Lediglich elf Partien, in denen er durchschnittlich 9.8 Zähler, 5.4 Rebounds sowie 0.9 Assists beisteuerte, konnte „Harki“ für die Tigers absolvieren, ehe ihn eine Knieverletzung zur Pause zwang. „Ich hatte vorher nie Probleme mit dem Knie und dann ging auf einmal – wie auf Knopfdruck – nix mehr. Ich war richtig gut dabei, spielte eine gute Saison und dann war alles vorbei. Wer mich kennt, weiß das das Schlimmste für mich ist, nur von der Seite zuzugucken. Mich hat das, mit diesem Ende, absolut nicht zufrieden gestellt.“, blickt er zurück. Inzwischen hat er sich, nach seiner Operation im Frühjahr, gut erholt und steht wieder auf dem Parkett. Nicht zuletzt dank eines harten Programms und seinem Physiotherapeuten Benny Bormann, den Harke lobend erwähnt wissen möchte, packte er, pünktlich zu den Saisonvorbereitungen, seine Genesung. „Ich dosiere die Einheiten sehr gut, um kein Risiko einzugehen.“, erklärt der 2.04 m Hühne.
Sebastian Harke schaut dabei bereits auf eine bewegte Karriere zurück: Er war Spieler in der zweiten Basketball-Bundesliga und lief für namhafte Clubs, wie die Iserlohn Kangaroos oder die BSW Sixers auf. Diese wurde durch persönliche Highlights, wie die Turniere mit der Bundeswehr Nationalmannschaft, ergänzt. Mit dem Team nahm er z.B. an den olympischen Spielen in Korea und letztes Jahr in China, genauer gesagt Wuhan, wie er grinsend ergänzt, teil. Dass der gebürtige Ascherslebener 2012 zu den Tigers in die 1. Regionalliga wechselte, kam nicht von ungefähr: „Für mich stand immer fest, dass ich mal dort aufhöre, wo ich begonnen habe.“ Dass dieser Ausklang bereits acht Spielzeiten umfasst, führt der variable Forward auf seine Leidenschaft für den Sport zurück, weshalb er auch nicht von einer finalen Saison sprechen möchte.
Vielmehr fokussiert sich „Harki“ voll und ganz auf die anstehende Spielzeit: „Mein Ziel ist es das Team so gut wie möglich zu unterstützen und mich wieder auf ein hohes Level zu bringen, um dann alles was ich habe, für den Erfolg der Tigers abrufen zu können. Ich will mit dem Team in die Playoffs, denn der Modus ist mal richtig interessant.“
„Bereits in der Vorbereitung war Harki ein riesen Faktor für uns, vor allem von außen. Ich bin mega stolz auf ihn, dass er so schnell aus der Sommerpause herausgekommen ist. Man muss bedenken, dass er erst während der vergangenen Saison seine OP hatte. Es wurde ihm damals prophezeit, dass er erst im Oktober wieder Sport machen könne und nun steht er bereits regelmäßig auf dem Feld. Ich schone ihn, soweit das geht, doch manchmal brauchen wir ihn.“, honoriert Tigers-Trainer Christian Schäfer die schnelle Rückkehr seines Spielers. In diesem sieht er aber auch einen wichtigen Faktor für die Ascherslebener Basketballer: „Er vereint Physis und einen starken Wurf von außen. Entweder haben wir das Eine oder das Andere, doch er kombiniert beides. Harki strahlt eine unheimliche Ruhe aus. Wir sind auf jeden Fall froh, Harki zu haben. Hoffentlich bleibt er verletzungsfrei und hoffentlich wird es eine erfolgreiche Saison mit ihm.“
„Ich bin sehr froh, dass Harki seine Verletzung so gut überstanden hat und eine weitere Saison dabeibleiben kann.“, berichtet Präsident Nico Meinicke. „Er hat in der vergangenen Spielzeit bewiesen, dass er noch immer starke Leistungen abrufen kann und ist ein wichtiger Pfeiler unserer Mannschaft. Hinzu kommt seine Erfahrung, von der unsere jungen Spieler profitieren können.“