Nach langer Zeit stand das Ballhaus Aschersleben vergangenen Samstag mal wieder Kopf. Der Grund dafür war ein wichtiger Sieg gegen den TSV Neustadt Temps Shooters. Doch das war am Abend nicht der einzige Grund zur Freude.
Als die Zuschauer die Arena betraten, fiel der erste Blick zunächst auf den besetzten Stuhl neben Cheftrainer Christian Schäfer. Wo sonst eine minimale Lücke zwischen Trainer und Spieler klaffte, stand nun ein neuer Stuhl inklusive Besetzung. Aufschluss gab es für die wissbegierigen Fans erst am Ende der Partie: Das neue Gesicht im Rudel der jungen Tigergemeinschaft heißt Nash und wird für den restlichen Abschnitt der Saison für frischen Wind und neue Inspirationen sorgen.
Frischer Wind wehte auch zum Start in das erste Viertel. Die Gastgeber starteten mit einem glorreichen 7-0 Lauf und gaben damit schon einen ersten Einblick auf den kommenden Spielverlauf. Dieser war zwar danach mit Neustadt auf Augenhöhe, jedoch wurde die Korbjagd schnell von einer Verletzung überschattet, die ausgerechnet Neuzugang Lukas Kazlauskas traf. Der Litauer kämpfte sich zunächst weiterhin mit Schmerzen an seinen Gegner vorbei, musste dann jedoch vorzeitig das Feld räumen. Wie lange er für die kommenden Spiele ausfällt ist noch unklar. Daraufhin zogen die Shooters nach, konnten sich jedoch nicht zur Führung durchsetzen und beendeten die ersten zehn Minuten mit einem Gleichstand (20:20).
Im zweiten Viertel konnten die Gäste dann kurzerhand die Führung übernehmen, jedoch hielt diese nicht lange an, denn Niklas Radestock brachte sein Team dank eines persönlichen Foulspiels mit Freiwürfen wieder zurück auf den richtigen Weg. Nachdem die jungen Wilden ihren Vorsprung dann auch noch auf 13 Punkte ausbauten, flippten die Zuschauer auf den Rängen endgültig aus – und das nicht nur auf Seiten der Tigers.
Zur Pause wurde dann viel gemunkelt. Vor allem, ob die junge Mannschaft dem Druck auch in der zweiten Halbzeit standhalten kann. Die Vergangenheit hat oft genug gezeigt, dass trotz großer Punktedifferenz ein Einbruch möglich ist. Dieser kam glücklicherweise nicht. Im Gegenteil: Die Mannschaft um Christian Schäfer drehte die Intensität noch ein Stückchen höher und bereitete Neustadt die höchste Führung in der Partie (53:36). Mit fokussiertem Blick waren es allen voran die deutschen Spieler, die großen Einsatz auf dem Feld bewiesen. Würfe die nicht sofort ihr Ziel erreichten, rettete Salman Manzur. So kam es auch dazu, dass überraschenderweise die 3er Quote der Tigers am Ende höher war, als die der Gegner.
Im letzten Viertel war der Sieg dann schon halb eingetütet. Die versierten Spieler verlängerten ihren Lauf von Minute zu Minute und gaben die Führung nicht mehr aus der Hand. Neustadt kam zwar noch einmal kurz heran, aber nicht gefährlich nahe, so dass die Ascherslebener mit einem Endstand von 89:75 das Spiel zufrieden beenden konnten. Am Ende des Spiels sprach sogar Trainer der Shooters ein Lob aus. Auch Christian Schäfer fand die richtigen Worte: „Es war ein sehr wichtiger Sieg für die Köpfe der Mannschaft, aber auch für die derzeitige Tabellensituation. Meine Jungs haben Samstag die Intensität und den Biss gezeigt, den ich sehen möchte und den wir so dringend benötigen.“
Der Platz in der Tabelle bleibt für die Aschersleben Tigers jedoch zunächst unverändert. Nächstes Wochenende geht es dann wieder auf eine weite Auswärtsfahrt, auf der am Ziel der Tabellenzweite wartet. Die Erwartungen steckt das Team jedoch nicht allzu hoch, da die Hinrunde eine der höchsten Niederlagen einbrachte. Allerdings haben sie dadurch auch nichts zu verlieren und könnten damit umso gefährlicher werden. Desto schöner ist es jetzt jedoch erst einmal, den Sieg in heimischen Hallen auf sich wirken zu lassen.
Punkteverteilung:
Lukas Kazlauskas (4), Kendal Williams (13/4 Rebounds/5 Assists), Niklas Radestock (8/3 Rebounds), Leo Aris (6), Alexander Helten (5), Boyan Tenev (8), Roland Winterstein (9)/3 Rebounds), Jonas Groth, Mick Neumann, Salman Manzur (27/8 Rebounds), Sebastian Harke (9/8 Rebounds)