Die Aschersleben Tigers müssen sich in der kommenden Auswärtspartie wohl auf norddeutsches “Schietwetter” einstellen. Denn es scheint, als hätte sich das “Schietwetter” über den Sternenhimmel der TSG Bergedorf Stargazers gezogen. Mit einigen starken Abgängen und nur einem Sieg aus neun Partien stehen die Hamburger derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz und kämpfen einmal mehr um den Klassenerhalt. Dennoch sollten die Tigers auf der Hut sein. 

Nachdem die Stargazers in der vergangenen Saison ihren persönlichen Stern in Form des Klassenerhalts holten, steht ebenso diese Saison dieses Ziel an oberster Stelle. “Wir sind finanziell wahrscheinlich das schwächste Team der Liga. Jede Saison in der 1. Regionalliga ist für uns eine Art Wunder und wir möchten natürlich auch nächste wieder darin spielen. Obwohl man von den Bedingungen her nicht unbedingt reinpasst.”, blickt Bergedorfs Headcoach Björn Fock auf das Saisonziel. Doch mit den starken Abgängen zu Ligakonkurrenten schoben sich die Schlechtwetterwolken vorerst über den Sternenhimmel der Nordlichter, wie Trainer Fock bestätigt: “Wir haben starke Abgänge mit Alex Postic und Matej Jelovic. Sie waren unsere Leistungsträger und Führungsspieler. Das ist auch die größte Stellschraube, dass wir eine komplett neue Hierarchie im Team haben und noch immer dabei sind, Rollen zu finden. Dass sich das Team findet, wurde erschwert durch viele Verletzungen und Erkältungswellen.” Dennoch dürfen die Stargazers nicht unterschätzt werden, denn der schnelle und angriffslustige Basketball der Hamburger stellt vermeintlich stärkere Gegner immer wieder vor schwere Aufgaben, wie Tigers-Trainer Thorsten Weinhold bestätigt: “Bergedorf hat sich erneut mit einigen Scharfschützen am Brett verstärkt. Ihre Niederlagen waren teils knapp. Ich erwarte ein schwieriges und knappes Auswärtsspiel, wo wir hoffentlich zurück auf die Erfolgsspur finden.”

Schietwetter soll in heimatlichen Gefilden bleiben

Dem entgegen steht vor allem ein Trio, dass sich immer wieder einen Weg durch das “Schietwetter” bahnt und nicht nur einen Punkteregen über ihre Gegner heraufbeschwören kann. So führt der flinke amerikanische Guard Anthony Archibald Hodge, der mit einem guten Blick für seine Mitspieler ausgestattet ist, die Liga in Steals (3.7 / Partie) an und reiht sich bei Punkten (17.9 / Partie), Assists (4.4 / Partie) sowie Effektivität in die Top-Ten der 1. Regionalliga Nord ein. Ein ungleiches, aber starkes Duo bildet er im Zusammenspiel mit dem 2.08 m großen Center Yngve Jentz, der mit durchschnittlich 12.4 Rebounds die Liga anführt, aber ebenso gut die Bälle durch die Reuse manövriert (16.4 Punkte / Partie). Komplettiert wird das angriffsstarke Trio mit Moritz Beckmann (13.3 Punkte / Partie). Der erfahrene Forward darf, mit einer Dreierquote von 45.9 % und als viertstärkster Schütze aus dem Feld, dort nicht vergessen werden. Auf die Aufgaben des kommenden Spiels, in das die Stargazers als Underdog gehen, blickt Coach Fock wie folgt: “Wir wissen, dass die Tigers ein Top-Team sind. Wir wollen eher auf uns schauen und sehen, dass wir so ein Team vor Schwierigkeiten stellen. Wir wollen es schaffen, einen Gameplan auch 40 Minuten durchzuziehen. Das ist uns in den letzten Spielen nicht gelungen, weshalb wir wichtige Spiele im Kampf um den Klassenerhalt verloren haben. Es wird darauf ankommen, dass wir uns 40 Minuten konzentrieren und auf dem Niveau mithalten können. Gerade auch körperlich, denn das Rebound-Duell gewinnen die Tigers in beinahe jedem Spiel und da müssen wir mithalten.”

Derweil kämpfen die Tigers nicht nur mit den zwei Niederlagen gegen die Playoffs-Mitfavoriten, sondern weiterhin mit personellen Herausforderungen. Nachdem Julius Stahl endlich sein Comeback aus der Verletzung gab, musste Noah Litzbach verletzungsbedingt die vergangene Partie vorzeitig beenden. “Wir müssen sehen, wie Noah Litzbach und Davor Barovic wieder zurückkommen und wieder einsatzfähig sind.”, bangt Coach Weinhold einmal mehr um seinen Kader. Weiterhin dürfte er hoffen, dass die Erkältungswelle, die ebenso bei den Tigers zuletzt durch die Reihen tobte, endlich ein Ende hat. Denn das Hamburger “Schietwetter” soll lieber in heimatlichen Gefilden bleiben als auf die Tigers einprasseln. Wie die TSG Bergedorf Stargazers, wollen die Tigers auch endlich wieder nach den Sternen greifen und einen Sieg für den Weg zurück zur Erfolgsspur krallen. 

Anpfiff ist am Samstag, den 26. November 2022, um 18 Uhr im Walter-Rothenburg-Weg 37 in Hamburg.