Als „König“ der Vögel gilt der Falke und ist in vielen Darstellungen von Gottheiten wiederzufinden, wie dem ägyptischen Sonnengott Ra. Symbolisch für den Sieg und die Überwindung wurde er verehrt. So ziehen auch die nächsten Gegner der Aschersleben Tigers bereits ihre Kreise über deren Köpfe und laden zur nächsten Auswärtspartie ein. Mit viel Erfahrung aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga schmücken die RedHawks Potdsdam ihr Gefieder und haben zur Zeit selber mit der Überwindung zu kämpfen, denn sie mussten mit dem unerwarteten Weggang ihres Headcoaches Lars Bothe kurz vor Saisonstart Federn lassen.
Der Saisonstart verlief bei den RedHawks Potsdam wohl anders als geplant. Kurz vor ihrem ersten Saisonspiel gegen den Mitaufsteiger der Bargteheide Bees, gegen den sie ihren bisher einzigen Sieg mit 85:81 verbuchen konnten, mussten sie bereits eine wichtige Feder lassen. Der bisherige Headcoach Lars Bothe verließ die Potsdamer und wechselte zum Ligakonkurrenten der Red Dragons Königs Wusterhausen. Als ob dies nicht genug war, folgten der Suche nach einem neuen Trainer, zwei Niederlagen auf den knappen Auftaktsieg. „Sowas kann nur schwer komplett an einem Team vorbeigehen. Dazu kommt, dass wir unsere Heimspiele in Ausweichhallen austragen müssen. Alles in allem also eine wilde Ausgangslage. Die Jungs haben aber ein gutes Verhältnis zu Coach Lars und er hat mit dem Team ja auch ein sehr solides Fundament für die Saison gelegt. Man muss offen sagen, dass wir bei den beiden Niederlagen einfach zu viele defensive Fehler gemacht haben und die Partien auf dem Feld verloren haben, das lag keineswegs nur an der Trainersituation. Coach Kuhn und ich sind jetzt dabei, den Spielern im Training wieder ein strukturiertes System zu bieten und ich bin mir sicher, dass das in den kommenden Spielen bereits Früchte tragen wird.“, blickt Interims-Coach Luis Taya auf die vergangenen Wochen zurück. Zwar können sie noch keinen Höhenflug verbuchen, ihr Kader ist aber eher unüblich stark aufgestellt für einen Aufsteiger und verspricht ihrer Symbolik des Sieges im weiteren Spielverlauf nachkommen zu können.
Mit reichlich Erfahrung teils aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga können die bisher wichtigsten Spieler der RedHawks aufwarten. Dies sind gleich vier Mannen, die wenig überraschend regelmäßig zweistellig punkten. Mit den Guards Joshua Lübken (12.5 Punkte, 4 Rebounds / Partie) und Dennis Teucher (17.5 Puntke, 4 Rebounds / Partie) sowie den Forwards Tim Decker (13.5 Punkte, 3 Rebounds / Partie) und Colin Morris Craven (16.5 Punkte, 5 Rebounds / Partie) wissen die Falken den Korb offensiv gekonnt zu attackieren. Geht es um die Verteidigung, stehen sie im Ligavergleich noch hinten ran und verbuchen bisher die wenigsten Abpraller und Steals. Dies bestätigt ebenso Potsdams Trainer Taya, dem das Problem bekannt ist: „Unsere Identität als Mannschaft setzt voraus, dass wir die Gegner mit unserer guten Defense besiegen wollen. Wir haben die spielfreie Woche genutzt und uns ganz genau angeschaut, was wir als Team optimieren müssen, um Aschersleben die Stirn zu bieten.“
Zum Auswärtsspiel wieder breiter aufgestellt
Unter Berücksichtigung der Erfahrung und der kurzfristigen personellen Probleme an der Seitenlinie, gibt es also einen Grund mehr, weshalb die Tigers nicht zu sicher in das Spiel gehen sollten. „Sie sind sehr ambitionierte Aufsteiger, wie bereits am umfangreichen Konzept und der Unterstützung in Potsdam erkennbar ist.“, unterstreicht Tigers-Coach Weinhold und führt weiter aus, „Einige Spieler haben hochklassig gespielt. Das wird eine schwere Aufgabe.“
Damit diese schwere Aufgabe erfolgreich am Schnabel gepackt werden kann, müssen die Tigers aber auf die eigenen Pfoten schauen. Bereits nach dem vergangenen Spiel sprach Weinhold von zu vielen Fehlern und die sollen sich in dieser Höhe nicht noch einmal auftreten. Die Analyse derer, aber auch die Korrektur dessen, stehen also auf dem wöchentlichen Trainingsplan. „Aus dem was wir nicht so gut gemacht haben, müssen wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen.“, blickt der Tigers-Trainer auf die Vorbereitung. Doch Abhilfe scheint auch dank zweier Personalien zu kommen, wie er anfügt: „Neuzugang Elmer ist jetzt eine Woche länger dabei, hat bereits ein Spiel absolviert und hatte in diesem gute Ansätze. Auch hoffe ich, dass Steffen zurückkehrt. Das gibt ein bisschen mehr Präsenz unter den Körben und stellt für die Anderen eine Entlastung dar.“
Dass die RedHawks Potsdam ihren Aufschwung in höhere Lüfte finden werden, ist mit der Aufstellung fast Gewiss. Nun liegt es an den Aschersleben Tigers, dass sie ihrer Symbolik nicht gegen eben diese gerecht werden. Die Tatzen müssen also einmal mehr gestreckt werden, damit die Falken keinen Höhenflug starten.
Anpfiff ist am Samstag, dem 15.10.2022 um 17 Uhr, in der Ausweichhalle der Potsdamer (Hüttenweg 43, Zehlendorf).