Zu Beginn des Saisonauftaktes am Samstagabend ließen die jungen Donnervögel der Baskets Juniors TSG Westerstede noch Wolken im Ballhaus Aschersleben aufkommen und kreierten eine Partie auf Augenhöhe. Je mehr die Aschersleben Tigers allerdings in ihr System fanden, umso schwerer wurde es für die Nachwuchstalente, trotz des bis zum Schluss anhaltenden Kampfgeistes, mitzuhalten. Am Ende konnten die Hausherren nicht nur den ungefährdeten 83:55-Sieg feiern, sondern auch das Comeback einer Ascherslebener Legende. Mit 22 Zählern avancierte Noah Litzbach zum Topscorer, während Dajuan Moorer den Double-Double mit 12 Punkten sowie 13 Rebounds holte
Lang war die Sommerpause, entsprechend hoch die Motivation: So fuhren die Tigers gleich ihre Krallen aus und eröffneten die Saison furios mit zwei Dreiern sowie einem Alley oop (8:2, 2. Minute). Weitaus weniger berauschend wie die heimischen Fans, dürfte dies Westerstedes Trainer Artur Gacaev empfunden haben und reagierte prompt mit der Auszeit. Dies schien zu fruchten und so brauten die Donnervögel dank starker Defense und dem besseren Rebounding Wolken über den Hausherren zusammen, sodass sie mit einem Drei-Punkte-Wurf von Luca Michels ausglichen (12:12, 7. Minute). Nun rief Tigers-Coach Thorsten Weinhold zur Ansprache, derer Tigers-Kapitän Julius Stahl Taten folgen ließ und ebenso aus dem Feld die Führung zurück forderte (18:15, 9. Minute). Dennoch merkte man im Spiel der Ascherslebener, dass die Saison frisch ist. Pässe fanden nicht ihren Weg, ebenso wie Westerstedes Gaspar Kocevar den leichten Weg zum Korb und Abschluss per Dunk fand (20:17, 10. Minute). Mit 22:17 konnte ein holpriges erstes Viertel für die Aschersleben Tigers verbucht werden.
Gleichsam, wie das erste Viertel, eröffnete Yannick von Hain auch das zweite Viertel von der Dreier-Linie (25:17, 11. Minute). Im Anschluss überzeugte der Forward mit Rebound sowie Ballgewinn. Die Baskets Juniors TSG Westerstede ließen sich nicht überrennen und fanden immer wieder Antworten auf die Aktionen der Ascherslebener. Da diese aber nun die jungen Westersteder lasen und die Verteidigung entsprechend abstimmten, krallten sich die Tigers zur Viertelhälfte die Bälle und verwerteten sie in gleich zwei aufeinanderfolgende Schnellangriffe (37:24, 16. Minute). Nun übernahm Fritz Hemschemeier die Führung seiner jungen Donnervögel und verkürzte wieder auf zehn Zähler (38:28, 17. Minute). Erneute Ballverluste der Tigers konnten die Gäste nicht verwerten, vielmehr traf Aleksej Andjelic aus dem Feld zum 43:28-Halbzeitstand.
Tigerkäfig feierte Comeback
Nach einem unruhigen Start der Raubkatzen, eröffnete Topscorer Noah Litzbach die zweite Halbzeit (45:30, 22. Minute) und übernahm ebenso in den folgenden Situationen deren Gestaltung. Konstant bauten die Ascherslebener Basketballer in Folge die Führung aus und ließen die zu Anfang aufgebrauten Wolken der Baskets Juniors in Schön-Wetter-Wolken verblassen. Ein Assist von Stahl auf Litzbach (53:36, 26. Minute) sorgte für einen Akzent. Nach einigen Minuten ohne Körbe, in denen beide Coaches jeweils mit Auszeit versuchten, ihre Teams aufzuwecken, fand von Hain sein Glück wiederholt von der Dreier-Linie (62:40, 3. Viertel).
Die Raubkatzen fanden nun Spaß am Spiel mit den jungen Donnervögeln. Erneut überzeugte Litzbach per Dunk (67:40, 31. Minute), ehe “Müller-Gesänge” die Halle vereinnahmten. Nachdem die meisten Punkte der Hausherren, der durch die starke, aber fehlerbehaftete Verteidigung der Gäste, von der Freiwurflinie verwertet wurden, kam Trainer Weinhold den Aufforderungen nach. Nach zehnjähriger Abstinenz betrat Steffen Müller unter tosendem Applaus das Parkett als wiederkehrende Legende und dürfte damit das Highlight, wenn nicht gar die größte Überraschung, des Abends gewesen sein. Geschuldet der kurzen Vorbereitung machte der 44-Jährige noch einen teils unkoordinierten Eindruck, machte seinen Gegnern aber wie gewohnt Druck. Zugleich verbuchte Müller zwei Punkte für das Konto seiner Tigers (73:42, 34. Minute) und wurde entsprechend gefeiert. Auf gegnerischer Seite blieb der Kampfeswille, trotz der nahenden, sicheren Niederlage, ungebrochen, sodass ein Alley oop ebenso für respektvolles Raunen sorgte. Im kommenden Spielgeschehen trafen die jungen Donnervögel immer wieder von der Dreierlinie, während sie ihre Gegner ebenso immer wieder an die Freiwurflinie manövrierten. Alsbald machte die Legende Platz für den Tigers-Nachwuchs. Die letzte Minute sollte ebenso die Erste der Saison 2022/23 für die Youngsters Falk Frederich und Dominik Gottowik sein. Mit 83:55 mussten die Baskets Juniors TSG Westerstede Federn im Tigerkäfig, der die Ascherslebener feierte, lassen. Nun heißt es für die Tigers noch einmal kurz durchatmen und Krallen schärfen, bevor die Saison richtig startet. Denn nach dem kommenden, spielfreien Wochenende, wird es bis Weihnachten keine Zeit mehr zum Durchatmen geben.
Stimme zum Spiel
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Wir schienen gut vorbereitet gegen die Baskets Juniors. Wir haben die Hauptspielzüge der Gäste gut gelesen und zeigten gleich in den ersten Minuten, dass wir dieses erste Heimspiel unbedingt gewinnen wollen. Der Talentschuppen aus Oldenburg zeigte gute basketballerische Ansätze und konnte bis zur fünften Minute gleichziehen. Auch mit den Wechseln erfuhr unser Spiel keinen Bruch und mit zunehmender Spieldauer nahm die Anzahl an sehr guten Spielzügen sukzessive zu. Nichtsdestotrotz war einmal mehr die gut abgestimmte Defense der Schlüssel für den, sicherlich überraschend hohen, ersten Sieg.”
Stats zum Spiel
Für die Aschersleben Tigers spielten: Litzbach 22 Punkte / 9 Rebounds, von Hain 16, Stahl 14 / 5, Moorer 12 / 13, De Windt 9 / 5 Assists, Bojang 3 / 6 Assists, Andjelic 3, Barovic 2 / 7, Müller 2, Frederich, Gottowik, Ledig
Für die Baskets Juniors TSG Westerstede spielten: Hemschemeier 15 Punkte / 7 Rebounds, Schell 11, Michels 7, Meyer-Tonndorf 6, Harms 4 / 5, Kocevar 4, Nikolic 4, Stojanovski 2, Schmolke 5 Rebounds, Spree