Ins Berliner Treiben zieht es die Aschersleben Tigers zur nächsten Auswärtspartie. Doch in Charlottenburg möchten sie keine Weihnachtsgeschenke auf dem Kurfürstendamm kaufen, sondern viel lieber Punkte einsacken. Dabei empfangen sie gewohnt erfolgshungrige und schwer einzuschätzende Berlin Braves 2000.
So bunt, teils chaotisch, die Stadt Berlin und das Treiben in den Straßen Charlottenburgs sind, so bunt zieht es sich bis zu den Braves weiter. Mit einem großen Kader, in denen nur wenige Spieler in allen Partien zugegen waren, stellen sie allein durch diese Unberechenbarkeit eine Herausforderung dar. Mit der stärksten Dreierquote der 1. Regionalliga Nord (35.6 %) und den meisten Assists rangieren die Hauptstädter derzeit auf dem 10. Tabellenplatz. Dabei haben sie größere Ziele, wie Braves-Headcoach Achmadschah Zazai: „Unser Ziel ist es unter die Top 4 zu kommen, aber dafür haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen.“ Dass sich der ehemalige Bundesliga-Profi, der diese Saison sein Trainer-Debut gibt, hier nicht das Blaue vom Himmel wünscht, sondern mit seiner Truppe durchaus dieses Ziel erreichen könnte, bestätigt Tigers-Spieler Noah Litzbach: „Sie spielen einen sehr körperbetonten Basketball. Sie sind in der Offensive gut und in ihrer Defense sogar sehr gut aufgestellt. Auch die Guards verteidigen full court.“
Dass die Braves auf eine Ansammlung ehemaliger Spieler der BARMER 2. Basketball Bundesliga zurückgreifen können, dürfte ihrem Ziel nur behilflich sein. Wobei Zazai bisher auf einen inkonstanten Kader zurückgreifen musste. „Ich denke, jeder Trainer würde gerne seine Mannschaft vor der Saison zusammen haben. Aber wir hatten sehr viele verletzte Spieler und waren gezwungen neue Spieler zu verpflichten.“ Doch seine Mannen wissen in den verschiedensten Bereichen zu überzeugen und so stellen vier ehemalige Bundesliga-Spieler die bisher wichtigsten Säulen des Braves-Spieles.
Bundesligaerfahrung sollte mit Teamplay begegnet werden
Mit Forward Aleksandar Dimitrijevic (6.9 Punkte, 6.1 Rebounds, 2.9 Assists / Partie) sowie Guard Tchi-Dolo Tchokni (6.3 Punkte, 3.2 Assists / Spiel) besitzen die Berliner bereits zwei Spieler, die nicht nur den Blick für freie Mitspieler haben und sich nicht umsonst unter den Top Ten der Liga für Assists ansiedeln. Ihnen zur Seite stehen die ebenso Bundesliga-erfahrenen Guards Marley Jean-Louis (22.7 Punkte, 5-8 Rebounds / Partie) und Sebastian Fülle (13.3 Punkte / Partie). Seit zwei Spielen ist zudem Amerikaner Austin Milton Brooks zur Stelle und zauberte bisher im Schnitt 21 weitere Zähler auf die Anzeigetafel und erhöht folglich die breit aufgestellte Gefahr. Insgesamt also eine Truppe, die nicht nur an Quantität, sondern ebenso Qualitäten besitzt.
Umso schwerer wird es sich auf die vorab schwer einzuschätzende Truppe einzustellen, zumal die Niederlage des vergangenen Wochenendes weiter aufgearbeitet werden muss. „Wir müssen den Ball gut kontrollieren und laufen lassen. Damit die Guards frei nach vorne kommen, müssen wir uns gegenseitig aushelfen und schnell in unsere Plays kommen. Zudem wird es darauf ankommen, dass wir mehr als Team spielen.“, erläutert Noah Litzbach die Hausaufgaben der Woche. Neben der Analyse, sollten die Tigers auch endlich Herr über die Probleme werden. Denn eines ist klar – wie das bunte Treiben der Stadt nie schläft, so schlafen auch die Berlin Braves 2000 nicht. Dies unterstreicht Braves-Trainer Zazai: „Wir haben uns intensiv mit Aschersleben beschäftigt und arbeiten im Training an den Einzelheiten, die uns im Spiel weiterhelfen werden. Ich glaube sie werden am Ende den Unterschied machen.“
Für die Tigers heißt es also sich nicht erneut von den Einzelheiten verstricken zu lassen. Der Trubel der Stadt soll auf den Straßen Charlottenburgs bleiben und sie nicht in der Halle übermannen, um darin unterzugehen. Vielmehr sollten noch einmal Punkte als frühes Weihnachtsgeschenk für die Fans mitgenommen werden.
Anpfiff ist am Samstag, den 10.12.2022 um 15 Uhr, in der Sporthalle Charlottenburg.