Mit der Wiedersehensfreude auf beiden Seiten, nach den spannenden Playoffs-Halbfinalrunden, begrüßten sich die Gegner des vergangenen Samstags noch vor dem Spiel und mit den Geburtstagskindern Yannick von Hain und Sebastian Harke, der einen Tag zuvor seinen Ehrentag feiern durfte, gab es vor Spielbeginn noch viele lachende Gesichter. Doch die Freude der Tigers erhielt einen schnellen Abbruch und das Pech verfolgte sie einmal mehr, diesmal sogar bis ins Spiel. Lieferten sie sich noch einen Kampf auf Augenhöhe, holte die Tigers eine Verletzung von Noah Litzbach aus dem System, sodass sie spätestens zur zweiten Hälfte beinahe kopflos in die nächste Niederlage rannten. Mit 59:67 sicherte sich der VfL Stade den nächsten Sieg in ihrer starken Serie. Topscorer auf Seiten der Tigers war Manuel Bojang mit 15 Zählern.
Einen defensiv beeindruckenden Start legten die Rivalen zu Beginn auf das Parkett und schenkten sich keine Punkte. So wechselten die Bälle immer wieder die Seite, fanden aber kaum durch den Korb. Nach fünf Minuten prangten so passenderweise lediglich fünf Zähler auf beiden Seiten der Anzeigetafel (5:5, 5. Minute). Nach einem Korbleger von Stades Alberto Artus Lobera kam es im Gemenge vielleicht zum Schlüsselerlebnis des Abends. Noah Litzbach bekam bei einer umkämpften Aktion den Ellenbogen eines Stader Spielers ab und blieb benommen liegen, sodass er verletzt vorzeitig die Partie beenden und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus musste. Nach einer längeren Unterbrechung, war es ein anderes Spiel der Tigers. Die Defensive der Gastgeber ließ nach und im Angriff wurde nicht mehr konsequent gepasst, wodurch Stade einfache Punkte erzielen konnte. Noch hielten die Tigers mit und konnten mit kleinem Rückstand in die Kabinen gehen (15:19, 2. Viertel).
Tigers finden nicht mehr ins Spiel
Mit zwei Dreiern wendeten die Tigers kurz das Blatt (36:34, 32. Minute). Doch weitere Hoffnung ließen die Gäste nicht aufkommen, kreierten weitere Ballverluste bei ihren Gastgebern und Punkte für sich selbst (36:43, 25. Minute). In Folge versuchten sich die Tigers wieder an zu vielen Einzelaktionen und verschenkten die Bälle mit erfolglosen Dreierversuchen, sodass Topscorer Marvin Boadu, den die Ascherslebener bis dato aus dem Spiel hatten nehmen können, seine Norddeutschen in einen zweistellige Führung manövrierte (36:47, 26. Minute). In den kommenden Minuten jagten die Tigers diesem Rückstand hinterher und gingen mit 47:58 in die Schlussphase. In dieser schienen sich Sebastian Harke und Dajuan Moorer gegen die drohende Niederlage stemmen zu wollen. Kleine Aktionen, wie ein erfolgreicher Dreier von Jamayro De Windt (54:61, 37. Minute) ließen das Ballhaus Aschersleben noch einmal hoffen. Doch die fehlenden Ideen der Tigers an beiden Feldenden nutzten lediglich die norddeutschen Gäste für weitere schöne Passspiele und Abschlüsse. Mit 59:67 mussten die Aschersleben Tigers ihre heimische weiße Weste hergeben. Einzig erfreulich am Ende war, dass Noah Litzbach am Ende der Partie schon wieder im Tigerkäfig war und mit zwei genähten Platzwunden aus der Notaufnahme entlassen worden war.
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Man sieht, dass beide Mannschaften sich gut analysiert haben. Wir haben versucht wichtige optionen wegzunehmen. Von unserer Seite ist das gelungen. Sicherlich für uns ganz frappierend, dass Noah so früh raus musste und er hat im Spiel gefehlt. Er hat eine leichte Gehirnerschütterung und ist aus dem Krankenhaus schon wieder raus. Elmer Rafaela war bis gestern krank. Ich hätte gerne meine Mannschaft mal wieder komplett beieinander. Ein Spiel, wo wir das Rebound-Duell verloren haben, gibt es nicht oft. Wir waren heute auch wirklich schlecht von der Drei-Punkte-Linie. Die Wege zum Korb waren von Stade gut zugemacht, wir konnten selten durchspielen.
Joan Rallo Fernandez: “Ich denke, wir haben nicht das Spiel gespielt, was wir gewohnt sind. Normalerweise treffen wir mehr Punkte und spielen mit mehr Rhythmus. Ich bin froh, dass wir auch in dieser Situation gewinnen konnten. Wir haben die Rebounds gewonnen, wir haben aber nicht so gut getroffen. Ich denke in Aschersleben werden nicht so viele Mannschaften gewinnen. Wir sind zufrieden mit dem Spiel.”
Stats
Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Bojang 15 Punkte, Stahl 12 / 7 Rebounds / 5 Assists, Harke 11, Moorer 10 / 15, De Windt 7, Rafaela 2, von Hain 2, Litzbach, Andjelic
Für den VfL Stade spielten: Boadu 15 Punkte / 15 Rebounds / 7 Assists, Iturria Salvador 14, Schaake 12 / 8, Postic 11 / 6, Artus Lobera 7 / 7, Fröhlich 7, Angelats Regincos 1, Claßen, Kokorus, Ruppert