Vom am Samstag Nachmittag stattgefundenen Festumzugs anlässlich des Kramermarktes inspiriert, schienen die acht Mannen der Aschersleben Tigers im ersten Viertel. So ließen sie die Bälle durch die Reuse fliegen, wie die Kamellen von den Wagen fielen. Doch der Oldenburger Turnerbund ließ dann doch keine Kirmesstimmung für die Gäste aufkommen und arbeitete sich immer besser in einer intensiver werdenden Partie. Das dritte Viertel erinnerte hingegen eher an eine zähe Runde “Hau-den-Lukas”, ehe sie in einer kämpferischen Schlussphase zum 55:90-Auswärtssieg mündete. Auf der Kirmes dürfte er bereits aufgrund seiner Größe ein wichtiger Pfeiler sein – im Spiel wurde es Davor Barovic mit 20 Punkten als Topscorer umso mehr.
Krachend läutete Noah Litzbach per Dunk nicht nur das 1. Viertel, sondern zugleich den 0:9-Lauf ein. Erst ein Dreier von Jacob Albrecht sollte die Oldenburger auf das Tableau bringen (3:9, 3.Minute). Davon unbeeindruckt, traf Yannick von Hain seinen nächsten Dreier, in dessen Folge die bunte Parade durch Davor Barovic, Julius Stahl und Litzbach fortgesetzt wurde. Mit schönen Passspielen, Körben sowie Rebounds gestalteten sie ein attraktives Spiel, dass mit 7:31 nach zehn Minuten offensiv glänzte.
Zwar eröffnete Jamayro De Windt per Korbleger für die Tigers (7:33, 11. Minute), doch Oldenburgs Albrecht hatte nun genug von der gegnerischen Schau und brachte einen kleinen Befreiungsschlag für diese. Hieraufhin fanden sich die beiden Vereine in einem Schlagabtausch wieder, in denen die Hausherren immer besser reinfanden. Nach Auszeit von Tigers-Coach Thorsten Weinhold traf Julius Stahl aus der Mitteldistanz (17:40, 15. Minute), doch die Kamellen sollten nun nicht mehr eifrig für die Gäste fallen. Vielmehr mussten sie diese mit Ballverlusten an die Oldenburger abgeben, konnten Ballgewinne nicht verwerten, dank des Reboundings wurden sie aber immer wieder gerettet. Was er eröffnete, wollte er auch beenden und so verbuchte De Windt den Ballgewinn in einem abschließenden Korbleger (23:55, 2. Viertel).
Über unruhiges Viertel hinweggerettet
Die Ansprache des OTB-Trainers Vangelis Kyrtsis schien bei seinen Mannen angekommen zu sein. Dem eröffnenden Drei-Punkte-Wurf von Moorer folgte eine intensive Verteidigung der Gäste. Hieraufhin gewannen die Gastgeber immer wieder Bälle und ließen bei den Tigers vornehmlich Punkte an der Freiwurflinie zu. Angeführt von Power Forward Marcello Schröder und Big Man Albrecht verringerte der Turnerbund konstant die Ascherslebener Führung. Nachdem sich Oldenburg vergleichsweise herangearbeitet (39:64, 27. Minute) und einen weiteren Ballgewinn erkämpft hatte, reichte es Weinhold, sodass er seinen Kader zur Besinnung rufen wollte. Doch die Unruhe des 3. Viertels zog sich weiter und Noah Litzbach musste nach einem zweiten technischen Foul die Halle verlassen. Beinahe als Weckruf, traf von Hain wieder aus seiner Parade-Distanz und es fielen weitere Tigers-Körbe. Mit 49:70 ging es in die entscheidende Phase.
Der Auftaktparade wollten die sachsen-anhaltinischen Gäste wohl auch eine Abschlussparade bieten und ließen einen 0:14-Lauf folgen, dessen Punkte vornehmlich von der Freiwurflinie verbucht wurden. Dem fröhlichen Werfen der Gäste setzten die Hausherren erst zur Mitte des Viertels einen Tip-In entgegen (51:84, 35. Minute). Aus der kurzen zähen Phase weckte Moorer mit Block Shot die Halle, woraufhin Steffen Müller zwei Punkte sein Eigen nennen durfte. Für die Tigers beendete Moorer offensiv das Spiel aus der Mitteldistanz (52:90, 40. Minute), das der OTB zum 55:90-Schlussstand beendete.
Stimmen zum Spiel
Vangelis Kyritsis, Trainer des Oldenburger Turnerbundes: “Wir haben ziemlich energierlos angefangen. Da waren wir etwas unachtsam und es ist leider nicht viel gelungen. Aus der Kabine haben wir die Verteidigung korrigiert und hatten im Angriff mehr Vertrauen. Aber der Vorsprung war einfach zu groß. Glückwunsch an das Ascherslebener Team. Die sind wirklich großartige Basketballer.”
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Wir zeigten uns gut vorbereitet auf die Oldenburger. So gelang es einerseits, die Hauptwaffen des Gegners weitestgehend zu entschärfen und darüber hinaus auch das Spiel an den wichtigen Stellen für Oldenburg zu stoppen. Kombiniert mit einer guten Trefferquote zeigten wir frühzeitig, dass wir das erste Spiel on the road unbedingt gewinnen wollten. Es war an beiden Enden des Feldes eine richtig runde Leistung. Einen 90:55-Auswärtssieg hätte ich in dieser Höhe nicht erwartet.”
Stats zum Spiel
Für den Oldenburger Turnerbund spielten: Albrecht 16 Punkte, Schröder 13, Böhringer 6, Galler 6, Marx 5, Teebken 4, Treydel 3, Papenfuß 2, Kleihauer, Niemann, Sander, Twiehaus
Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Barovic 20 Punkte, Stahl 16, von Hain 14, De Windt 13, Moorer 9, Bojang 8, Litzbach 8, Müller 2, Andjelic