Mit einer Krise, wie wir sie derzeit erleben müssen, hat wahrscheinlich niemand gerechnet. So traf es auch den Basketball unvorbereitet als der DBB mit Mitteilung vom 12. März die Aussetzung des Spielbetriebes empfahl und somit das vorzeitige Saisonende einläutete. Noch vier Spiele hätten die Aschersleben Tigers vor sich gehabt, worunter auch das alljährliche Saisonabschlussspiel mit Tombola sowie Trikot-Verlosung fiel. Stattdessen wurden die ausländischen Spieler noch rechtzeitig vor Schließung der Grenzen auf Rückflüge in ihre Heimatländer gebucht und die Spielzeit 2019/20 fand ein abruptes Ende.
Die Tigers-Familie kann sich in dieser außergewöhnlichen Situation bisher bester Gesundheit erfreuen, was in diesen Tagen das wichtigste ist. Dass die Maßnahmen zur Eingrenzung der weiteren Verbreitung des Covid19-Virus zu unterstützen sind, steht auch für die Regionalligisten außer Frage und erhält uneingeschränkte Unterstützung. Dennoch stellt es das ehrenamtlich tätige Backoffice vor schwierigen Aufgaben. In der Regel wären die Verantwortlichen in dieser Zeit bereits in den Planungen für die kommende Saison und würden die ersten Gespräche führen und Verträge unterschreiben. Doch erst einmal ruht die Vorbereitung, da nicht nur der Fortgang der Maßnahmen ungewiss ist, sondern auch wie stark diese die Wirtschaft treffen werden. Denn schlussendlich wirkt sich dies ebenfalls auf die finanzielle Unterstützung aus. Aufgrund der halb-professionellen Teamstruktur muss zunächst die Höhe des diesjährigen Teametats abgewartet werden, allerdings dürfte es deutlich geringer als gewöhnlich ausfallen. Die erfolgreiche Saison 2019/20, in der die Raubkatzen lange Zeit um Tabellenplatz Eins und den damit verbundenen Aufstieg mitkämpften, konnte in dieser Art nicht zuletzt dank der bisherigen Unterstützung der Partner und Sponsoren gespielt werden.
Erschwerend kommen die fehlenden Einnahmen aus Eintritten und Verkauf der Fanartikel für das letzte Heimspiel hinzu. Diese Verluste sollen zumindest ein wenig durch den Verkauf der „Fantasy-Tickets“ aufgefangen werden. Die bereits eingeplanten Erlöse aus der allseits beliebten Tombola zum Saisonabschluss in der letzten Heimbegegnung gegen den VfL Stade fehlen ebenfalls. Zwar ist die Nachholung der Abschlussfeier geplant, doch wird es die fehlenden Einnahmen nicht vollumfänglich decken können.
„Wir befinden uns in einer bisher ungewissen Situation. Das betrifft sowohl die finanzielle Seite als auch die Planungen der kommenden Saison 2020/21. Ich hoffe natürlich, dass alle unsere Sponsoren die Krise möglichst unbeschadet überstehen. Derzeit wären konkrete Gespräche zur Fortführung der Partnerschaften fehl am Platz und wenig zielführend. Hier möchten wir unsere Partner gerne unterstützen, indem wir dank unserer Reichweite auf sozialen Plattformen eine weitere Werbemöglichkeit für die Unternehmen anbieten“, erklärt Präsident Nico Meinicke. „Die Fantasy-Tickets wurden bisher gut angenommen und geben uns natürlich noch einmal Mut für die anstehenden, schweren Aufgaben. Es ist schön, um den Rückhalt unserer Fans zu wissen. Natürlich werden wir, ganz unabhängig von den dann bestehenden Rahmenbedingungen, in der 1. Regionalliga antreten. Wie und in welcher Art kann derzeit jedoch nicht gesagt werden. Wir möchten uns in der stetigen positiven Entwicklung des Standortes durch diese Herausforderung nicht zurückwerfen lassen und auch weiterhin in unserer Region als Zugpferd für die Jugendförderung sowie den Basketballsport im Allgemeinen agieren.“