Ob Schule oder Ausbildung – für die meisten Jugendlichen sind dies bereits ausreichend Herausforderungen. Viele zieht es zum Abschalten zum freizeitlichen Bolzen beim örtlichen Verein. Für Dominik Gottowick und Levin Sturm ähnelt der Alltag auf den ersten Blick. Doch statt auf dem Rasen sind sie auf dem Parkett zu Hause und mit dem herkömmlichen Freizeitsport haben ihre Ambitionen nur wenig zu tun. Denn auch in der kommenden Saison meistern sie erneut den Spagat zwischen lernen und sportlicher Leistung in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands.

Dieses Jahr sollen die Eigengewächse der Nachwuchsarbeit endlich die Früchte ihrer Arbeit tragen und ihren Durchbruch schaffen, nachdem sie in der vergangenen Spielzeit nur kurz die Luft der ersten Regionalliga schnuppern durften. Mit Respekt ging Dominik Gottowik in die ersten Partien rein, bei denen er nun sein Talent auf dem Parkett zeigen musste. „Es ist schon ein geiles Gefühl endlich die Rolle des Zuschauers zu wechseln und selber unten auf dem Feld zu stehen.“, resümiert er seine ersten Regionalliga-Minuten. Nachdem er aus Wolfenbüttel zwar mit seinen ersten Spielminuten, aber ohne Punkte nach Hause fuhr, änderte er das vor heimischem Publikum. In der Partie gegen Derby-Gegner und Aufsteiger Wolmirstedt feierten die Fans ihn dafür umso mehr, sodass seine zwei Zähler von der Freiwurflinie über die deutliche 56:86-Heimpleite hinwegtrösteten. Er selber bekam nach eigenen Angaben um den Rummel nicht viel mit: „Ich war da voll im Tunnel und habe den Jubel erst im Nachhinein mitbekommen als ich mir ein Video ansah.“ 

 Ebenso wie Dominik, hat es auch Levin Sturm über die Nachwuchsmannschaften in die Kader der ersten sowie zweiten Herren der Tigers geschafft. Seine ersten Regionalliga-Minuten bleibt er den Ascherslebenern allerdings noch schuldig. Denn eine Verletzung in der Woche vorm Spiel gegen den MTV / BG Wolfenbüttel machte ihm in der vergangenen Spielzeit einen Strich durch die Rechnung. In Testspielen kam der 16-Jährige allerdings zu einigen Einsätzen. „Also ich war vor den Testspielen schon ziemlich aufgeregt, als sie dann aber begannen, hatte ich richtig Lust auf das Feld zu kommen und endlich zu spielen.“, blickt der Point Guard auf die Spielerfahrung mit den „Großen“ zurück.

In der kommenden Spielzeit soll nun der Blick vom vermeintlich verlorenen Jahr weggerückt und neue Ziele forciert werden – auch abseits des Feldes. Für beide stehen Veränderungen bevor, die sie zum Spagat zwischen Basketball und Zukunft zwingen. Für Dominik beginnt die Ausbildung zum Rettungsassistenten, dessen erfolgreicher Abschluss für ihn zunächst Priorität besitzt. Zu dieser etwas ungewöhnlichen Berufswahl kam der 18-Jährige nach einigen Praktika. Ähnlich bodenständig plant auch Levin seine nähere Zukunft. Erst einmal das Abi bestehen und dann vielleicht studieren, so stellt sich das Eigengewächs den weiteren Weg vor. Professionell Basketball spielen wäre für die Freunde ein Traum, aber erst einmal soll ein sicheres Fundament bereitet werden.

Dies möchte in sportlicher Hinsicht auch Thorsten Weinhold mit seinen zwei jüngsten Spielern. Der Coach plant bereits für den Tigers-Nachwuchs: „Dominik und Levin sind als Eigengewächse mit dem Verein extrem eng verbunden. Neben unglaublichen Trainingsfleiß, sollen sie in der kommenden Saison zusehends an größere Aufgaben herangeführt werden. Beide sollen zur Verbesserung ihrer Spielfähigkeit auch Spielpraxis in unserer Landesligamannschaft bekommen.“ Mit Coach „Weinis“ reichem Erfahrungsschatz in der Nachwuchsarbeit wird Dominik und Levin der weitere Weg im Herrenbereich hoffentlich ähnlich gut gelingen, wie ihr Spagat zwischen Ausbildung, Abi und Basketball.