Ganz unerwartet bringt einem das Leben an einen Scheideweg. An einem solchen Stand auch Chris Kwilu. Fast beschlossene Sache war sein weiterer Weg bei den Aschersleben Tigers, doch ein unerwartetes Angebot führte ihn nun an einen solchen Wendepunkt. In Folge müssen die Raubkatzen den nächsten Abgang verschmerzen und den zweiten ihres Forward-Duos gehen lassen.

Neben Leo Alban war er wohl einer der emotionalsten Spieler auf dem Feld und konnte schon einmal eine Achterbahnfahrt der Gefühle in nur einem Spiel durchleben – von der Wut auf eigene Fehler bis hin zu Freude über eine gute Serie seines Teams. War der Verlust von Leo Alban als emotionaler Leader immerhin das Wissen um den Halt von Kwilu noch verschmerzbar, kam die Nachricht für die Aschersleben Tigers mindestens überraschend. Wohl auch für den 1.98m-Mann selber, der sich mit dem weiteren Angebot an eingangs erwähnten Scheideweg befand, wie er selber anmerkt: „Der Wechsel fiel mir wirklich sehr schwer, aber es wird Zeit für mich einen neuen Weg einzuschlagen.“ Überraschend kam der Wechsel innerhalb der Liga auch für die Verantwortlichen. „Wir sind nach den letzten Gesprächen fest von seinem Verbleib ausgegangen.“, so Präsident Nico Meinicke, der weiter erläutert, „So ist leider das Geschäft. Auch wenn wir gerne mit Chris weitergearbeitet hätten, respektieren wir natürlich seine Entscheidung. Es bleibt uns nur noch, ihm viel Erfolg für den weiteren Weg und alles Gute zu wünschen.“ Dem pflichtet gleichsam Tigers-Trainer Thorsten Weinhold bei: „Mit Chris Kwilu verlässt uns ein Spieler, der mit seinem Einsatz und vielen guten Spielen zu der erfolgreichen vergangenen Saison beigetragen hat. Dies ist für uns etwas überraschend, da er frühzeitig den Wunsch geäußert hat, weiterhin in Aschersleben zu spielen. Ich wünsche Chris alles Gute, viel Glück auf deinem weiteren Weg.“

Mit jungen 20 Jahren stieß Kwilu aus dem heimischen NBBL-Team der Nürnberger Falcons BBC, bei denen er als Doppellizenzer ebenso im ProA- sowie Regionalliga-Kader wiederzufinden war, zu den Raubkatzen. Spielte er in seiner Heimat noch keine dermaßen große Rolle entwickelte sich der Forward in der vergangenen Saison 2021/22 zu einem Ascherslebener Schlüsselspieler (9.6 Punkte, 5.5 Rebounds, 2.3 Assists / Partie). „Ich werde wohl Weinis Weisheiten vermissen. Und die Playoffs waren natürlich was Besonderes, wir haben als Team wirklich zusammengefunden.“, blickt der Nürnberger auf seine Highlights zurück und fügt an, „Ich bedanke mich ganz besonders bei den Fans, Helfern, Mitspielern, Nico, Franka, Coach Weini und natürlich auch dem besten Physio in Aschersleben, Manuel Quaiser, für den tollen Support. Ich werde diese zwei Jahre mit Aschersleben niemals vergessen und bin stolz ein Teil dieses Teams gewesen zu sein.“

Doch wie es im Leben so ist, birgt jedes Ende ebenso einen Neuanfang – ob für Kwilu oder die Tigers. Während diese nun auf Jagd nach einem neuen Forward gehen, heißt es – nachdem sich der Nürnberger am Scheideweg für eine neue Richtung entschied – die ersten Schritte in diese zu nehmen und sich dort ebenso zu etablieren.