Die Zuschauer schauten nicht schlecht, als vor dem Spiel Alexander Helten und Kapitän Lukas Kazlauskas ohne Trikot auf der Bank Platz nahmen. Beide fielen für das Heimspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten Hannover aus.
„So etwas ist natürlich besonders bitter für unsere Mannschaft. Einen Spieler wie Lukas kann man nur schwer ersetzen.”
Nico Meinicke
Und dennoch gaben sich die Aschersleben Tigers kämpferisch. Mit Ionescu auf dem Point Guard Spot wurde ihm eine große Aufgabe zugeteilt. Unterstützt wurde er beim Anwurf von Ristau, Hoffmann, Roach und Barovic. Und die begannen brutal stark das erste Viertel. Offensiv merkte man zwar die Abwesenheit des litauischen Kapitän, doch die defensive Taktik ging voll auf. So führten die Tigers nach den ersten zehn Minuten mit 16:12.
Leider stellte sich Hannover dann auf die Verteidigung ein und knackte die Tigers Abwehr komplett. Offensiv blieben die Ascherslebener weiter zu harmlos und ohne Wurfglück von Außen, sodass Hannover das Spiel zur Halbzeit komplett übernahm. Vor allem Arthur Zaletsky scorte nach Belieben und so fielen die jungen Tiger mit 32:42 zur Pause zurück.
In der Pause brauchte es dann eine neue Idee und tatsächlich sollte diese auch kommen. Aus der Kabine kamen kleine Tigers, das heißt mit Daniel Roach auf der 4 und zusätzlich 3 Guards auf dem Feld. Innerhalb von fünf Minuten war das Spiel ausgeglichen. Doch wieder konnte sich Hannover nach zwei Timeouts auf das neue Spielsystem einstellen und so waren es neun Punkte Rückstand vor dem letzten Spielabschnitt.
Die Tigers-Defense stand daraufhin kompakt und sollte Hannover immer wieder ins Wanken bringen. Zwei Minuten vor Schluss bekam der Bulgare Angel Peychinov sein viertes Foul und beschwerte sich. Die Folge: ein technisches Foul und somit sein fünftes insgesamt. Darauf verwandelte Ionescu alle drei Freiwürfe und die Tigers konnten ausgleichen. Hannovers Wurf wird spektakulär von Daniel Roach geblockt, noch sechs Sekunden standen auf der Uhr. Doch dem Holländer Skip Samson gelingt es nicht, den freien Wurf auf der kurzen Ecke im Korb unterzubringen – Verlängerung.
In der Overtime war es eine Defensiv-Schlacht. Sowohl Hannover als auch Aschersleben ließ kaum Punkte zu. Ein Grund auf Seiten der Aschersleben Tigers war die mieserable Freiwurfquote. Fabian Ristau, der über 40 Minuten spielen musste, erarbeite sich mit starken Aktionen immer wieder Freiwürfe, traf aber nur 2/6 Versuche. 25 Sekunden vor Ende, die Tigers führten mit 78:77 und Hannover hat Einwurf. Der US-Boy Devon Moore zog zum Korb und wurde von Daniel Roach geblockt. In diesem Moment verlor Routiner Sebastian Harke seinen Mann aus dem Auge und so gelang Marcel Schwarz der Offensiv-Rebound und zwei leichte Punkte. Die verbleibenden 12 Sekunden nutzten die Tigers für ein Timeout. Sebastian Ionescu bekam den Ball, sein Gegenspieler stolperte. Die Halle stand Kopf bei einem einfachen, letzten Korbleger. Doch der junge Rumäne verliert kurzzeitig die Nerven und verlegt ihn. Das Spiel endet mit 78:79 und die Ascherslebener verlieren nach großem Kampf ohne ihren Kapitän und Point Guard Lukas Kazlauskas die Verlängerung.
„Ich glaube Hannover hatte nach der Nachricht von Lukas Verletzung mit einem deutlichen Sieg gerechnet. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Männer haben das stark kompensiert und am Ende waren wir einfach im Kopf zu müde. Wir hatten es zwei Mal selber mit hochprozentigen Würfen in der Hand und haben es vergeigt, somit leider zurecht verloren.“
Christian Schäfer
Skip Samson (2), Davor Barovic (10/12 Rebounds/3 Assists), Fabian Ristau (6/6 Rebounds), Daniel Roach (11/8 Rebounds), Georgios Tyrekidis, Jaleel Crawford (2), Sebastian Harke (10/3 Rebounds), Eduard Hoffmann (15/4 Rebounds/3 Assists), Sebastian Ionescu (22/4 Rebounds)