Kurz vor Weihnachten sich noch einmal ein eigenes Geschenk machen, das Jahr 2021 positiver Dinge beenden und ebenso in die Rückrunde starten – es hätte das perfekte Happy End für ein, in Summe, sportlich erfolgreiches Jahr sein können. Wenn das Wörtchen hätte nicht wäre, denn so sollte es für die Aschersleben Tigers nicht kommen. Vielmehr wurden Sie, dank einer furiosen Dreier-Welle, vom SC RASTA Vechta im ersten Viertel überrollt und kämpften folglich, das gesamte Spiel über, gegen die drohende Niederlage. Doch wie immer gilt es auch hier den positiven Blick zu behalten, denn in der Crunchtime wurde es noch einmal spannend, da es nun um die Sicherung des direkten Vergleichs ging. Und die nahmen die Tigers trotz der 76:65-Auswärtsniederlage doch noch mit, was am Saisonende ggf. noch einmal wichtig werden könnte.

Gleich zu Anfang zeigten die Vechteraner, wer der Herr im Haus ist. Angeführt von ihrem Topscorer Kevin Smit überrannten sie ihre Gegner mit einem 10:1-Lauf (4. Minute). Die ersten richtigen Körbe verbuchten Patrick Lyons sowie der stark auftrumpfende Udun Osakue für die Tigers und glichen den Stand zunächst wieder etwas aus (10:5, 4. Minute).  Beirren ließen sich die Vechteraner in ihrem frühen Siegeszug nicht, netzten zur Sicherheit noch drei weitere Dreier, wovon einer mit Freiwurf ergänzt wurde, ein und bauten die Führung weiter aus (19:5, 6. Minute). Nun lag es an den Tigers-Big Men Davor Barovic sowie Sebastian Harke sich gegen die Dominanz der niedersächsischen Hausherren zu befreien. Dies gelang nur mühsam, weshalb nach den ersten zehn Spielminuten bereits deutliche 27:13 auf der Anzeigetafel standen.

Zwar gingen die ersten Punkte erneut an Vechta, nun arbeiteten sich die Tigers allerdings – angeführt von US-Amerikaner Osakue – weiter ran und konnten den Abstand auf einen einstelligen Wert verkürzen (36:27, 6. Minute). Es sollte sich im folgenden Spielverlauf wiederholen, denn kaum hatten die Tigers die Chance das Blatt für sich zu wenden, folgten Patzer, sodass die Hausherren wieder sicheres Land gewann. Nun krallten sich die Tigers wieder besser den Ball, dennoch fanden sie keinen Spieler, der das Heft in die Hand und die Tigers aus dem 10-Punkte-Abstand herauswerfen konnte. Das Ende der ersten Halbzeit gestaltete sich recht ausgeglichen, weshalb die Teams mit 48:33 in die Kabinen gingen.

Osakue eröffnete nach dem Seitenwechsel die neuen Spielminuten für sein Team, jähe Antwort fand Smit aus dem Feld (51:35, 1. Minute). Vechta zog ihre Verteidigung nunmehr an, in Folge gestalteten aber beide Mannschaften das dritte Viertel ähnlich ausgeglichen. Beide Mannschaften erlaubten sich ebenso Patzer wie erfolgreiche Abschlüsse, deutlich absetzen oder aufholen war für keine der beiden Seiten drin. Die Tigers ließen sich nun nicht mehr abschütteln, weshalb es mit 62:47 ging es in die Schlussphase.

In dieser zeigten sich die Ascherslebener Gäste zwar angriffslustiger, Vechta behielt dank Smit und ihres Amerikaners Marshawn Donte Blackmon die Partie, mit Hilfe ähnlicher Treffer, im Griff. In den letzten Minuten wurde es allerdings noch einmal spannend, denn es ging darum den direkten Vergleich zu gewinnen, der ggf. im weiteren Saisonverlauf hinsichtlich knapper Tabellenplatzierungen noch einmal wichtig werden kann. Da der SC RASTA Vechta mit 14 Punkten Differenz in Aschersleben das Spiel abgeben musste, musste diese aus Tigerssicht unterschritten werden. Da Vechta diesen natürlich ebenso für sich verbuchen wollte, ging es noch einmal ähnlich spannend zu wie in einem knappen Spiel. Drei Minuten vor Ende lagen die Tigers noch mit 72:54 hinten. Zunächst verkürzte Udun Osakue mit zwei Korblegern (72:58, 8. Minute), allerdings hielt Vechtas Center Tim Insinger ebenso dagegen (75:58).  Dank den Routiniers Barovic und Harke, die mit Hilfe Ihrer Erfahrung den kühlen Kopf bewahrten, näherten sie sich weiter an die 14 Punkte Differenz an. Leo Alban machte den Sack an der Freiwurflinie schließlich zu, sodass die Aschersleben Tigers am Ende dennoch einen kleinen Erfolg feiern durften. Mit der 76:65-Niederlage beim SC RASTA Vechta, konnten sie schlussendlich den direkten Vergleich für sich entscheiden.

Stimmen zur Partie

Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: „Im Spitzenspiel des ersten Rückrundenspieltages zeigten sich die, erstmals in dieser Saison komplett spielenden, Vechteraner als gesamte Mannschaft spitze. Sie brannten im ersten Viertel gleich mit 3 von 3 erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen und physischen Spiel unter den Körben ein Feuerwerk ab. Nach fünf Minuten fanden wir, angeführt von Davor Barovic und Sebastian Harke, besser ins Spiel und konnten den Rückstand zunächst halten. Im zweiten Viertel waren wir mit den Gastgebern komplett auf Augenhöhe und so wurde es das erwartet intensive Spitzenspiel. Bei Halbzeit lagen wir im Hintertreffen und konnten – angeführt von Udun Osakue – im dritten Viertel mehrfach deutlich verkürzen, um das letzte Viertel auch zu gewinnen. Leider reichte es heute gegen die jederzeit gefährlichen Gastgeber nicht mehr, das Ruder noch komplett herumzureißen. Wohl aber konnten wir einen Teilerfolg verbuchen und den direkten Vergleich – der in der Endabrechnung zählen kann – zu gewinnen.“

Stats:

Für den SC RASTA Vechta spielten: Smit 21 Punkte / 7 Rebounds, Onyejiaka 16 / 7, Blackmon 13 / 9, Insinger 10, Brockhoff 5, Ladjyn 4, Jänen 3, Giljan 2, Grünloh 2, Bühner

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Osakue 24 Punkte / 10 Rebounds, Alban 13, Harke 11 / 8, Lyons 5, Kwilu 4, Coles 3, Stikuts 3, Barovic 2 / 8