Das Duell der Dschungelbewohner, die Unterstützung von den Königen der Savanne erhielt, war eines auf Augenhöhe. Im A36-Derby reisten die SG Braunschweig mit voller Kapelle an und konnte mit all ihren Doppellizenzern aus dem Bundesliga-Kader der Basketball Löwen Braunschweig aus dem Vollen schöpfen. Die Zusammenarbeit aus Monkeys und Löwen verlief vielversprechend, denn die Derby-Gegner klauten immer wieder Punkte und brachten die Aschersleben TIgers zur ersten Hälfte immer wieder unter Druck. Dank des besseren Reboundings und starker Defensivarbeit übernahmen die Hausherren, pünktlich zur Schlussphase, das Spielgeschehen. So konnte am Samstagabend nicht nur der 73:64-Heimsieg gegen die SG Braunschweig im Ballhaus Aschersleben gefeiert, sondern ebenso das Pech der letzten Wochen abgeschüttelt werden. Die meisten Zähler des Derbys krallte sich Noah Litzbach mit 18 Punkten.
Nach einem holprigen Start beider Teams gelang Yannick von Hain aus seiner Parade-Distanz der offensive Einstieg in die Partie (0:3, 1. Minute). Alsbald klauten die Monkeys die ersten Körbe und die Gegner fanden sich in einem Kampf auf Augenhöhe wieder. Deutlich absetzen konnte sich keiner der Beiden. So baute von Hain zwar eine kleine vier Punkte-Führung auf (14:10, 7. Minute), doch Braunschweigs Topscorer, Gian Aydinoglu, brachte seine SG gen Ende wieder heran (15:14, 1. Viertel).
Waren bereits die ersten zehn Minuten ohne ein offensives Spektakel ausgekommen, so wurde es im neuen Viertel noch zäher. Nachdem die SG ihre ersten Punkte von der Freiwurflinie verbuchten (15:17, 11. Minute), glich Davor Barovic aus (17:17, 12. Minute). Der Tigerkäfig verfolgte in der kommenden Phase ein defensiv geprägtes Spiel, in dem die Presse der Gäste Fehler bei den Hausherren heraufbeschwor. Zwar gewannen sie ihre verlorenen Bälle immer wieder, doch der Weg zum und durch den Korb war versperrt. Erst in der zweiten Hälfte fügte Braunschweig nach Minuten ohne Körben weitere Punkte auf die Anzeigetafel und übernahm, angeführt von Aydinoglu, die Führung (22:29, 19. Minute). Ein Korbleger vom genesenen Forward Dajuan Moorer sollte das zähe Viertel aus Tigers-Sicht noch einmal korrigieren (24:29, 2. Viertel).
Richtige Worte in der Halbzeitpause wendeten das Blatt
In der Halbzeitpause schien Trainer Thorsten Weinhold die richtigen Worte gefunden zu haben und so fanden sich die Mannschaften in einem offensiven Schlagabtausch wieder, den die Derby-Gäste aus Niedersachsen für sich entschieden (28:36, 23. Minute). Die Spielmacher der Tigers zogen gemeinsam das Tempo an und schlossen nach Korbleger von Jamayro De Windt auf (38:41, 25. Minute). Das bessere Rebounding der Hausherren sollte sich alsbald bezahlt und auf der Anzeigetafel bemerkbar machen (44:41, 27. Minute). Nachdem die Monkeys nochmals ausglichen (46:46, 28. Minute), hielten die Tigers die knappe Führung wieder in ihren Krallen (50:48, 3. Viertel).
Diese wurde nach der kurzen Verschnaufpause schnell mit einem 7:0-Lauf ausgebaut (57:48, 32. Minute). Nach dem offensiv starken Start sollten nur wenige Punkte auf beiden Seiten bis zur Hälfte hinzugefügt werden, ehe ein weiterer Dreier von von Hain saß (62:51, 35. Minute). Nun mischte sich auf Seiten der Monkeys, mit Doppellizenz-Inhaber und Bundesligaspieler Sananda Fru, ein Braunschweiger Löwe geschickt ins Geschehen ein und stemmte sich gegen die drohende Niederlage seiner Monkeys (66:56, 37. Minute). Der flinke Guard Aydinoglu mischte sich gleichsam ein und so verkürzte das ungleiche Duo nach krachendem Dunk von Fru weiter (69:62, 40. Minute). Um doch noch im Tigerkäfig zu bestehen, stoppten die Braunschweiger mit Foul die Zeit und schickten die Hausherren an die Freiwurflinie. Dort ließen sich Barovic und Bojang nicht unter Druck setzten und wurden ihrer Aufgabe gerecht. So sollte das Brüllen der Tigers dem Team aus Monkeys und Löwen überstimmen, sodass der 73:64 geholt und die heimische weiße Weste im A36-Derby behalten wurde.
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers: “Wir sind in einer schwierigen Situation. Letzte Woche fehlten einige Jungs und heute auch noch zum Teil. Ich hätte mich gefreut, wenn nicht alle Kracher auf Braunschweiger Seite dabei gewesen wären. Man sieht das Talent und sie sind nicht umsonst ein Playoff-Kandidat. Wir haben versucht, ihnen ein paar Dinge wegzunehmen, was zum Glück gelungen ist. Gelingt das nicht, verlierst du gegen Braunschweig – jede Mannschaft in dieser Liga. Unsere verletzten und kranken Spieler sind zurück und haben sich gut durchgekämpft. Ich fand, es war viel Energie da und wir waren im Rebound sehr präsent. Ein paar Mal habe ich aber geschwitzt, als wir gegen die Braunschweiger Presse gespielt haben.”
Sebastian Ludwig, Trainer der SG Braunschweig: “Ewar ein guter Kampf, Glückwunsch an Coach Weini. Ich glaube, sie sind gerade in einer schwierigen Phase und so habe ich auch ein schwieriges Spiel für uns erwartet. Wir sind mit einem vollem Kader gekommen und hatten alle Doppellizenz-Spieler zur Verfügung. Wir haben mit den Jungs noch nie komplett trainiert. Wir konnten kein Scouting machen, weil wir nicht wussten, mit wem Aschersleben heute kommt und mit wem ich spiele. So haben wir uns in der Vorbereitung komplett auf uns konzentriert. Ich finde, unsere Jungs haben gekämpft, wir haben einen soliden Job gemacht. Wir hätten mehr Energie bringen müssen, denn jedesmal wenn wir Energie gebracht und Druck auf dem ganzen Feld gemacht haben, hatte Aschersleben ihre Probleme. Das haben wir leider nicht konstant genug gemacht, das ist der große Kritikpunkt an meinen Jungs. Offensiv hatten wir einige Probleme, da unsere Würfe nicht gefallen sind, wir keinen Rhythmus gefunden und nicht zusammengespielt haben. Wir haben Rebounds verloren, was uns mit unserer Länge nicht passieren darf. So hatten wir unsere Schwachstellen. Das soll aber nicht den Erfolg von Aschersleben schmälern, sie haben das wirklich gut gemacht. Sie haben uns alles weggenommen und vor allem in der 2. Halbzeit überragend verteidigt. Wir haben heute nur 64 Punkte gemacht, das spricht Bände. Wir wollen dieses Jahr schnell spielen, viele Possessions kreieren und das ist gar nicht gelungen.”
Stats
Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Litzbach 18 Punkte, Barovic 11 / 10 Rebounds, De Windt 10, Moorer 10 / 9, Bojang 9 / 5 / 6 Assists, Harke 4, Andjelic
Für die SG Braunschweig spielten: Aydinoglu 15 Punkte, Fru 12, Burgunder 11, Roosch 9, Hyangho 6 / 6 Assists, Borgol 5, Gerhard 2, Göttsche 2 , Kolawole 2 / 6 Rebounds, Biermann-Ratjen, Ejimofor