„Wiedersehen macht Freude“, heißt es im Volksmund in Bezug auf geliehene Sachen. Doch Freude dürfte es ebenso sein, wenn man altbekannte Weggefährten wiedersieht. So ist es mit den kommenden Gästen der Aschersleben Tigers immer wieder der Fall. Denn bei den Red Dragons Königs Wusterhausen sind, neben dem Mann an der Seitenlinie, zwei Protagonisten dem langjährigen Tigers-Fan bekannt. Dabei mussten die Mannen um Headcoach Michael Opitz einen Aderlass vor Saisonbeginn überstehen und stehen mit nur einem Sieg ungewöhnlich weit unten in der Tabelle.
Mit dem Start in die Saison dürfte die WSG Königs Wusterhausen nicht vollends zufrieden sein: Mit nur einem Sieg aus vier Spielen finden sie sich bisher auf einem ungewohnt unteren Tabellenplatz 10 wieder. Nicht unerheblich für den schwierigen Start ist der Umbruch in der Sommerpause gewesen. So verließ beispielsweise der ehemalige Bundesliga-Center Oliver Mackeldanz die Red Dragons und auch sonst erhielt der Kader eine deutliche Verjüngungskur. „Bisher sind wir nur eingeschränkt zufrieden mit dem Saisonstart, da uns Krankheiten und Verletzungen häufiger aus dem Rhythmus gebracht haben. Auch defensiv zeigen wir noch nicht die Leistungen, die unser Team im Spiel bringen könnte. Die Umbrüche haben dafür gesorgt, dass die jungen Spieler die Möglichkeit haben, sich mehr zu zeigen und mehr Verantwortung zu schultern. Dies ist ein Lernprozess, der etwas länger dauert, als bei Spielern mit mehr Erfahrung auf diesem Niveau,”, erläutert Coach Lars Bothe, der als Personal(rück)gewinn kurz vor Saisonbeginn zur alten Wirkungsstätte zurückkehrte. Gleichberechtigt mit dem ehemaligen Tigers-Trainer Michael Opitz, der künftig vornehmlich als Sportdirektor agieren wird, hält er die Zügel der Königs Wusterhausener in den Händen.
Auf dem Feld führt diese Andrew Jones fort. Der Veteran, der bereits in Aschersleben seine Schuhe schnürte, lässt sich sein Alter von 39 Jahren kaum anmerken und ist wie eh und je der Wusterhausener Führungsspieler. Ließ er nach der abgelaufenen Saison noch seinen Abschied bekannt geben, hielt es ihn nicht lange fern vom orangenen Leder. So ist der Guard der wichtigste Spieler (22 Punkte, 6.5 Rebounds, 3.8 Steals / Partie) und in Punkten sowie Steals unter den fünf stärksten Spielern der Liga wiederzufinden. In der Defensive kommt ihm ebenfalls ein ehemaliger Tiger zur Hilfe. Center Georgios Tyrekidis ist sowohl Stabilisator des Teams, als auch der bisher viertstärkste Rebounder der 1. Regionalliga Nord (9.5 Rebounds, 5 Punkte / Partie). Um die altbekannten Gesichter scharen sich nun vor allem jüngere Nachwuchstalente, deren Durchbruch noch nicht vollends geschafft ist. Da mit steigendem Saisonverlauf zugleich die Erfahrung steigt, ist allerdings mit einer positiven Tendenz zu rechnen. So ist das ausgesprochene Saisonziel von Dragons-Trainer Bothe der einstellige Tabellenplatz, am Besten die Top 8. Dieser Wunsch kommt nicht von ungefähr, wie auch Thorsten Weinhold bestätigt: “Es ist nach wie vor Erfahrungspotential vorhanden – trotz aller Abgänge. Wir müssen von Anfang an wach und konzentriert sein. Selbstverständlich werden wir versuchen, die Wusterhausener Stärken einzuschränken.”
Stärken der Red Dragons einschränken
Während die Red Dragons Königs Wusterhausen ihre Verteidigung stabilisieren und die Tigers für ihre Punkte kämpfen lassen wollen, legt Tigers-Trainer Thorsten Weinhold Wert darauf, zurück zum erfolgreichen Angriffsspiel zu finden. “Diesmal wollen wir wieder von Anfang an unseren schnellen, technisch guten Basketball zeigen.”, blickt er auf die kommende Trainingswoche voraus. Zum Spiel wird Weinhold dann hoffentlich wieder auf eine volle Bank zurückgreifen können. Dieser Fakt dürfte dem Ziel des Tigers-Trainers, das Spiel nach zwei holprigen Siegen wieder sauberer zu gestalten, mindestens zuträglich sein.
Nicht nur auf die Partie in alter Wirkungsstätte, sondern auch auf das Wiedersehen und die einhergehenden Erinnerungen freut sich Michael Opitz indes. „Noch besser wäre es, wenn man sich zum Essen trifft oder zum Kaffee und nicht immer direkt am Spielfeldrand.“, merkt er augenzwinkernd an. Ein entspannter Kaffeeklatsch wird es für die Teams jedenfalls nicht. Dass das Wiedersehen zur Freude des Tigerkäfig bleibt, dafür ist nicht nur eine gemeinsame Teamleistung, sondern ebenso ein lauter Tigerkäfig nötig. Denn beim nächsten Wiedersehen zwischen den Aschersleben Tigers und ihrem ehemaligen Trainer Opitz, werden sie nicht mit Heimvorteil in die Partie starten, weshalb dies genutzt werden sollte.
Anpfiff zum Heimspiel gegen die Red Dragons Königs Wusterhausen ist am Samstag, den 22.10.2022 um 19.30 Uhr.