“Wenn es eine 50-prozentige Chance gibt, dass dir etwas schiefgehen könnte, dann wird es auch in 9 von 10 Fällen so kommen.” (von Willy Meurer, 1934 bis 2018, deutsch-kanadischer Kaufmann und Publizist) So trifft es fast den Nagel auf den Kopf. Nachdem nicht nur die Erkältungswelle weiter durch die Reihen der Tigers rollte – insgesamt vier Spieler mussten die Woche einige Trainings passen -, verletzte sich auch Dajuan Moorer kurz vor dem Spitzenduell. Mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Julius Stahl waren die Karten also bereits schlecht für die Auswärtspartie am Samstagabend verteilt. Das Pech verfolgte die Aschersleben Tigers bis ins Spiel. So war gegen die starken TSV Neustadt temps Shooters vor der starken Heimkulisse nichts zu holen. Nach der kämpferischen ersten Halbzeit ging in der zweiten Hälfte nichts mehr und die Gäste mussten sich mit 105:55 überdeutlich geschlagen geben.
Dabei begann das erste Viertel mit einem Schlagabtausch beider Gegner, eingeleitet von Noah Litzbach (0:2, 1. Minute). Nachdem Neustadt mit erster kleiner Führung das Spiel übernahm, drehten die Tigers mit Dreier von Litzbach dies wieder (6:9, 5. Minute). Doch lange sollte dies keinen Bestand haben, die Shooters zogen an und wendeten das Blatt wieder für sich (13:9, 6. Minute). In Folge bauten die Hausherren ihre Führung konstant aus, sodass das Viertel mit 26:17 endete.
Die Gestaltung des Tigers-Spiels übernahm in den folgenden Minuten Big Man Davor Barovic, der die Bälle verlor, aber auch wieder einsammelte und vorne teils verwertete (30:18, 12. Minute). Ein Dreier von Yannick von Hain (33:21, 13. Minute) leitete den 0:11-Lauf der Gäste ein (33:29, 16. Minute). Aber hiervon ließen sich die Hausherren nicht beeindrucken und zogen, angeführt von Matej Jelovcic, wieder auf einen zweistelligen Vorsprung voraus und beendeten so die erste Hälfte mit 45:32.
Foulprobleme und Ratlosigkeit zum Ende
Nachdem die Tigers mit Feldwurf von Jamayro de Windt noch einmal verkürzten (58:37, 22. Minute), lief es erstmal nur für die Shooters. Nach zwei Minuten ohne Punkteausbeute seitens der Raubkatzen fügte erst wieder von Hain drei Zähler hinzu (54:40, 24. Minute). Nachdem Litzbach noch einmal mit starken Aktionen glänzte, sollte eine Schiedsrichterleistung zu einem frühzeitigen Ende des Forwards führen. Mit seinem fünften Foul musste er bereits in der 26. Minute das Feld verlassen. Dem eh schon angeschlagenen Kader schien dies nun den letzten Schlag gegeben zu haben. Gegen die Verteidigung waren sie genauso ratlos wie im Angriff. Nach zähen Minuten für die Ascherslebener endete das Viertel bereits deutlich für die Hausherren (76:45, 3. Viertel).
Die Schlussphase sollte ähnlich zäh beginnen, wie es zuvor endete. Die Bälle fanden keinen Weg durch die Reuse, schlechte Pässe führten zu Turnovers und auch ansonsten überwog die Ideen- bzw. Ratlosigkeit. Erst nach zwei Minuten rettete Elmer Rafaela einen Wurf und netzte die ersten Punkte für sein Team ein (78:48, 32. Minute). In das Glück der Neustädter spielte dann noch die Schiedsrichterentscheidung eines Unparteiischen rein, der nun De Windt zu dessen frühzeitigen Aus manövrierte. Nachdem es zur Mitte des Viertels auf beiden Seiten unruhig wurde, fingen sich die temps Shooters wieder und zogen mit Korbleger vom ehemaligen Tigers-Spieler Chris Kwilu weiter davon (90:53, 38. Minute). Statt eines sportlich fairen Ausgangs – gab es bei einer 40 Punkte-Führung doch für beide Teams nichts mehr zu holen – ließ Neustadt dies bis zum Ende missen. Mit 105:55 mussten die Tigers zum Ende vor lautstarker Kulisse nicht nur eine Niederlage verkraften. Zwar heißt es nun Wunden lecken, doch die Motivation ist ungeschlagen oder wie Asmus Jakob Carstens (1754 – 1798, deutscher Maler) einmal anmerkte: “Ich glaube, man hat die Pflicht, sein Pech zu begrenzen.”
Stimmen zum Spiel
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Neben den ausgefallenen Spielern hatten wir auch noch vier Jungs, die spielten und in der Woche teils im Bett lagen. Mehr sage ich lieber nicht, weil dann wohl zu schnell ein falscher Zungenschlag reinkommt.”
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