Sie will nicht schön sein, Rotlicht und Reeperbahn, Musicals und Fußball, geschäftig wie ihr Hafen, rau und grau wie das Wetter und doch Touristenmagnet und sympathisch für viele – Hamburg, die Perle des Nordens. Wie ihre Stadt, sind auch die Bewohner zunächst nordisch kühl und doch sympathisch sobald man sich auf sie einlässt. Cool wollen auch die Basketballer der TSG Bergedorf Stargazers nicht sein, auf die die Aschersleben Tigers am kommenden Samstag in der Hansestadt treffen werden. Bereits seit einigen Spielzeiten beweist das Team um Trainer Björn Fockebe Freude am Zocken und verdeutlicht dies durch ihre unkonventionelle Art.

Mit lediglich drei Siegen auf dem Konto belegen die kommenden Gegner der Aschersleben Tigers BC dennoch nur den 13. und somit vorletzten Tabellenplatz der Liga. Dass die Platzierung nichts über das Spielgeschehen aussagt, bewies den Ascherslebenern die MTV / BG Herzöge Wolfenbüttel am vergangenen Spieltag, die ihre Gegner erst in der zweiten Halbzeit entkommen ließen. Ebenso entschlossen werden auch dessen Tabellennachbarn agieren. Denn auch die Bergedorfer gestalteten das letzte Spiel gegen die TSV Neustadt temps Shooters in der ersten Halbzeit noch für sich (42:46), ehe sich die Hausherren aus Neustadt ab- und durchsetzten mit einem 83:71-Heimsieg. Dieser Gefahr ist sich ebenso Tigers-Trainer Thorsten Weinhold bewusst: „Für unsere Tigers geht es noch einmal darum, sich auf die speziellen Stärken der Hamburger einzustellen.“

Diese Stärken liegen vor allem in ihren schnellen Abschlüssen, vornehmlich von der Dreierlinie, sowie in ihrem athletischen Spielstil, der zugleich einen ansehnlichen Basketball bietet. Mit eigenen Jugendspielern, aber auch Neuzugängen besitzen die „Sternengucker“ über ein homogenes Team. Angeführt werden sie vom Duo Matej Jelovic sowie Aleksandar Postic, welche sowohl in der Offensive ebenso wie in der Defensive den Hanseaten den Rücken stärken. Mit Erfahrungen, gespickt aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga ist Jelovic der zweitstärkste Scorer der Liga mit 22.2 Zählern. Zudem klaut der Comboguard seinen Gegner die meisten Bälle der 1. Regionalliga Nord mit 3.9 Steals pro Partie und sammelt zudem noch 6.9 Rebounds am Korb ein. Ihm steht sein Teamkollege Postic in nichts nach (18.9 Punkte, 7.4 Rebounds im Schnitt)  und findet vor allem von Freude am Werfen, denn als zweitstärkster Dreier-Schütze der Liga weiß er ebenso zu treffen (3.3 Treffer / Partie).

„Noch ein Sieg würde unsere Mannschaft in eine hervorragende Ausgangsposition katapultieren.“, blickt Weinhold auf die lange Fahrt voraus. Doch wie die angesteuerte Stadt, verspricht auch die Partie rau werden zu können. Denn während die Tigers von der Anreise noch müde ihre Krallen ausstrecken  müssen, haben die „Sternegucker“ nichts zu verlieren und können ihre Gefahr in heimischer Halle voll ausnutzen. Und wie bemerkte bereits Hamburgs Fußballlegende Uwe Seeler: „ Hamburger geben nicht auf.“ Und so, wie Hamburg immer wieder mit neuen Ecken zu überraschen weiß, könnten es ebenso die Stargazers. Die Tigers müssen also wach sein, wenn die Partie in der Sporthalle Fährbuernfleet am Samstag, den 11.12. um 18 Uhr, angepfiffen wird.