„Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen“ (Offenbarung 12,7–9). Wie Luzifer von Gott verstoßen wurde, so drehten auch die TuS RedDevils Bramsche ihre Ehrenrunde – nicht in der Hölle, sondern lediglich eine Liga tiefer in der 2. Regionalliga Nord. Doch wie es Luzifer immer wieder auf die Erdoberfläche trieb, so schafften auch die Bramscher die Rückkehr in die 1. Regionalliga Nord. Und diese Rückkehr ist bisher von Erfolg gekrönt.

Mit neuem Trainer und einer cleveren Kombination aus altem Stamm sowie guten Nachverpflichtungen sind die Red Devils gekommen, um zu bleiben. So hielt nicht nur frischer Wind in Form des 29 Jahre alten Trainers Christian Fischers Einhalt bei den Bramschern. Vielmehr auch auf dem Parkett. Der frische Wind in der Bramscher Hölle brachte mit einer Bilanz von zwei Siegen aus drei Spielen Erfolg mit. „Es war wichtig für uns, gut in die Saison zu starten und insbesondere zu Hause die ersten Siege einzufahren. Das gibt Selbstvertrauen für die weitere Saison. Mit zwei Segen sind wir auch voll im Soll. Wir haben trotzdem noch einige Punkte an denen wir arbeiten müssen, insbesondere in der Defensive.“, blickt Bramsches Coach Fischer durchaus kritisch auf den gelungenen Start.

Dem Gegner ordentlich einheizen tun einerseits die neuen Akteure in Form des US-amerikanischen Guard David Joseph Simental (21 Punkte, 4.7 Rebounds / Partie), der zuvor in der NCAA II auflief, und Big Man Jonas Levickas (19.3 Punkte, 5.3 Rebounds / Partie). Vor allem letztgenannter weiß dank seiner athletischen Art sowie seines guten Körpergefühls zu punkten, was der Litaue bereits in der 2. litauischen Liga unter Beweis stellte. Als weiteren Neuzugang konnten die RedDevils junge Unterstützung aus dem Talent-Pool von RASTA Vechta sichern. Mit Emilijus Peleda (14 Punkte / Partie) konnten die Dienste eines variablen Schützen gesichert werden.

Darüber hinaus erhalten die neuen RedDevils Unterstützung von alteingesessenen Höllenbewohnern. Mit Forward Moritz Dresing (12.3 Punkte, 4.7 Rebounds / Partie) und Kapitän Jan Philip Seitz (8 Punkte, 7 Assists, 3.3 Rebounds, 2.3 Steals / Partie), der nicht durch Punkte aber durch die vielen anderen wichtigen Sachen zu überzeugen weiß, greift so ein Team an, dass voraussichtlich nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben dürfte. Zwar gehen sie als Underdogs in die kommende Begegnung, ein Nachteil dürfte dies allerdings nicht sein. Und so geht es für die Bramscher fokussiert in das Spiel, wie Headcoach Fischer vorausblickt: „Ascherslebens Mannschaft wurde stark verstärkt. Ich erwarte ein körperliches und schnelles Spiel. Wir müssen aggressive und aktive Defense spielen, um insbesondere die Dreier von Aschersleben gut zu verteidigen. An unserer Routine werden wir nicht viel verändern. Wir wollen uns auf uns konzentrieren, jede Woche besser werden.“

Tigers mit Hausaufgaben

Für die Aschersleben Tigers heißt es in der anstehenden Heimpartie sich nicht von der vermeintlichen Favoritenrolle im Tigerkäfig blenden zu lassen, wie es andere von Luzifers Versprechen taten. Dies unterstreicht auch Tigers-Coach Alexander Helten: „”Bramsche steht mit zwei Siegen sehr gut in der Tabelle. Sie haben drei bzw. vier Spieler die gut punkten können und auf die wir aufpassen sollten. Aber vor allem müssen wir uns wieder auf unser Spiel konzentrieren, einfache Fehler vermeiden und unterm Korb beim Finish, als auch beim Rebound aggressiver sein.” Und so gilt der Blick in der Vorbereitung vor allem den eigenen Fehlern und deren Behebung. Denn sich allein auf die starke Dreierquote zu verlassen, wäre wohl ebenso ein Pakt mit dem Teufel. Nach der Auswärtspleite bei den TSV Bargteheide BEES stehen also einige Hausaufgaben im Programm der Aschersleben Tigers.  Nach dem durchwachsenen Auswärtsauftakt sind sie ihrem heimischen Publikum nicht nur eine Wiedergutmachung, sondern gleichsam die ersten Punkte im heimischen Tigerkäfig schuldig. „Ich freu mich wieder in heimischer Halle zu spielen. Ich hoffe auf ein volles Haus und die Unterstützung der Fans.”, blickt Coach Helten auf die Wiederkehr voraus.

“Der Teufel schläft nicht”, wusste es bereits der Volksmund. Und so werden sich die RedDevils auch nicht allzu schnell von einer Raubkatze verängstigen lassen. Ein lautstarker Tigerkäfig im Rücken könnte allerdings schon Eindruck hinterlassen und ihm doch die Punkte bei den Ascherslebenern vergessen lassen.

Anpfiff ist am Samstag, den 21.10.2023 um 19.30 Uhr, im Ballhaus Aschersleben.