Die Red Dragons Königs Wusterhausen wussten den Tigerkäfig am Samstagabend zu erhitzen. Zwar brachten sie ihn nicht zum Brennen, ungemütlich wurde es trotzdem. Immer wieder kämpften sich die Gäste an die Aschersleben Tigers, die einige Fehler zuließen, heran. Erst im letzten Viertel stemmten sich die Hausherren endgültig gegen die Dragons und holten den 86:63-Heimsieg. Mit 20 Zählern führte Manuel Bojang sein Team als bester Werfer an, ein Double-Double verbuchte erneut Dajuan Moorer (17 Punkte, 15 Rebounds).

Die ersten Minuten der Partie gestalteten die Gegner auf Augenhöhe, ehe Yannick von Hain von seiner Paradedistanz, der Dreierlinie, zweimal erfolgreich abschloss (11:4, 4. Minute). Doch einen frühen Ausbau des Abstandes ließen die Wusterhausener nicht zu, vielmehr holten sie, dank besseren Rebounding und angeführt von ihrem Topscorer Andrew Jones, konstant auf (13:11, 7. Minute). Weiteres Feuer ließ Noah Litzbach die Dragons nicht speien und setzte seine Mannen mit krachendem Dunk wieder ab (17:11, 7. Minute). Die Auszeit, gezogen von Wusterhausen-Coach Lars Bothe, sollte die Dragons erst einmal nicht an die Ascherslebener heranbringen, vielmehr wurde das erste Viertel mit 21:13 beendet.

Nach einem wilden Start in die nächsten zehn Minuten, setzten die Red Dragons zum nächsten Angriff an (22:17, 12. Minute). Manuel Bojang übernahm alsbald das Zepter und führte seine Mannen offensiv zurück (27:19, 14. Minute). Doch es schien, als hätten die Gäste nur zum nächsten Feuerstoß durchgeatmet, sodass sie sich per Dreier von Leon Hecker wieder an ihre Gastgeber hefteten (30:26, 16. Minute). Die prompte Antwort aus dem Feld folgte natürlich von von Hain, sodass nach einem Korbleger von Moorer (35:26, 17. Minute), der Wusterhausener Trainerstab reagierte. Es folgte ein Gefecht um den Ball mit stetigen Seitenwechsel. Dieses Wirrwarr fand erst durch einen Korb von den Dragons ein Ende und zugleich folgte der Aufschluss von der Drei-Punkte-Linie (35:31, 19. Minute). Doch von Hains Händchen wusste zu treffen (38:31, 19. Minute) und so fügten die Tigers pünktlich zur Halbzeitpause weitere Punkte auf ihr Konto hinzu (42:31, 2. Viertel). 

Spannende Schlussphase für beide Gegner

So unruhig das zweite Viertel begann, so unruhig sollten sich die nächsten Minuten im Tigerkäfig gestalten. Zwar setzten sich die Tigers konstant ab (51:38, 24. Minute), aber die Red Dragons wussten Hitze ins Gefecht zu bringen. Angeführt von Bojang, überschritten die Ascherslebener alsbald die 20-Punkte-Marke (61:40, 26. Minute). Der Rückstand sollte, auch durch ein technisches Foul von Litzbach, leicht aufgeholt werden (66:48, 29. Minute). Doch dieselbe Ahndung auf Seiten der Gäste, brachte die 67:48-Führung durch Freiwürfe von Bojang nach dem dritten Viertel. 

Unter dem gewohnt lauten Beifall des Tigerkäfig betrat zur Schlussphase Steffen Müller das Feld und sorgte zugleich für die ersten Ascherslebener Punkte im letzten Viertel (69:50, 31. Minute). Nachdem die Gäste ihr Feuer wiedergefunden und fünf Zähler hinzugefügt hatten, sollte Müllers Ruhm nur kurz währen. So holte er sich ein technischen Foul und nach wiederholten Ermahnungen seitens des Unparteiischen und Trainer Thorsten Weinhold, als logische Konsequenz, die Disqualifizierung ab. Hieraus nahmen die Dragons Schwung mit und schmolzen die ehemals 20-Punkte-Führung auf (69:58, 32. Minute). Das Spiel wurde nun zunehmend zerfahrener, weshalb Coach Weinhold seine Spieler in einer Auszeit zur Besinnung rief. Es nützte allerdings nichts, vielmehr war es weiterhin wild und ohne erkennbaren Spielfluss. So musste Routinier Davor Barovic auf dem Feld übernehmen und etwas Ruhe ins Spiel sowie wichtige Zähler auf die Anzeigetafel bringen (75:60, 36. Minute). Dank der besseren Reboundings und Abschlüsse, zogen die Tigers erneut auf 20 Zähler davon (80:60, 38. Minute). Zwar gab es noch einmal ein Aufbäumen von der Dreierlinie (80:63, 38. Minute) seitens Königs Wusterhausens, eine weitere Aufholjagd sollte aber nicht mehr gestartet werden. Vielmehr wurde Youngster Falk Frederich zum Einsatz gebracht. Zum Dank schloss er, unter dem tosendem Applaus des Tigerkäfigs und seines Teams, einen freien Korbleger ab und vollendete damit den 86:63-Heimsieg.

Stimmen zum Spiel

Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “Königs Wusterhausen präsentierte sich als geschlossene Einheit. Wir haben es geschafft, die stärksten Waffen – vor allem mit Jones – weitestgehend ihren Stärken zu berauben. Den zweiten Werfer haben wir auch gut kontrolliert. Trotzdem hat Wusterhausen einen couragierten Auftritt gemacht, in denen einige Härten drin waren. Aber man sah von Viertel zu Viertel, dass wir uns absetzen konnten. Einige Spieler – hier seien Noah, Manuel, Dajuan und Jamayro erwähnt – konnten den Ausfall von Julius Stahl gut kompensieren.” 

Lars Bothe, Trainer der Red Dragons Königs Wusterhausen: “Wir haben es leider nicht geschafft, die 35 (Anm. Manuel Bojang) konsequent am Penetrieren zu hindern und das war der ausschlaggebende Grund. Zu Beginn des vierten Viertels hatten wir eine sehr starke Phase und wir waren auf elf oder zwölf Punkte dran. Wir sind sehr gut gestartet, haben den Ball auch mal laufen lassen. Dann haben wir aufgehört, den Ball zu teilen und zusammenzuspielen. Das war dann der Punkt, wo einfache Turnover von Aschersleben für einfache Körbe genutzt hat.”

Stats

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Bojang 20 Punkte / 5 Assists / 5 Steals, von Hain 19 / 8 Rebounds, Moorer 17 / 19, Litzbach 16 / 5, De Windt 6, Barovic 4, Frederich 2, Müller 2, Andjelic, Ledig, Rafaela

Für die Red Dragons Königs Wusterhausen spielten: Jones 13 Punkte / 6 Rebounds, Truong 10, Hecker 8, Vock 8, Ramanarivo 7, Conzane 6 / 6, Ogette 6, Dougan Nsue 5 / 5, Bemfert, Cam, Jovanovic, Madi