Die sportliche Eröffnung des neuen Jahres lief im Vergleich zum Silvesterabend weniger ruhig ab. Statt Böllerverbot gab es ein Offensivfeuerwerk, das im letzten Viertel zum harten Schlagabtausch um den Sieg wurde. Dabei lag die Partie lange Zeit in Händen der Gäste. In beinahe letzter Minute krallten sich die Aschersleben Tigers schlussendlich die Führung und ließen sich den 81:78-Sieg nicht mehr nehmen. Ohne den krankheitsbedingt ausgefallenen Kapitän Patrick Lyons, sah sich Routinier Sebastian Harke in der Pflicht die Führung seiner jungen Teamkollegen zu übernehmen und avancierte mit starker Leistung zum Topscorer mit 17 Zählern.
Die Partie begann aus Ascherslebener Sicht eigentlich positiv, denn Eigengewächs Dominik Gottowik gab sein Debut in der Startformation seines Teams. Dies sollte allerdings das einzig Gute am Start der Tigers sein, denn Blanchard Obiango eröffnete von der Dreier-Linie den 0:9-Lauf der Neustädter gegen sein ehemaliges Team. Erst nach vier gespielten Minuten verbuchten die Hausherren ihre ersten Punkte durch Korbleger und Freiwurf (3:9, 4. Minute). Die temps Shooters ließen sich dadurch, sowie durch eine Auszeit von Ascherslebens Trainer Thorsten Weinhold, wenig beirren und setzten ihre Korbjagd unbehelligt fort (5:20, 6. Minute). Mit den Routiniers Davor Barovic und Sebastian Harke auf dem Feld, berappelten sich die Tigers und schlossen dank starker Dreier von „Harki“ auf, sodass zum Ende des Viertels engere 20:24 auf der Anzeigetafel im Ascaneum erstrahlten.
Die „Legende“, wie Harkes Spitzname im Team ist, bewies auch in den weiteren Minuten, dass er den Namen nicht zu Unrecht trägt und verwertete den ersten Korb nach der ersten Viertelpause (22:24, 10. Minute). Das Routinier-Gespann Barovic und Harke kontrollierte nun die Raubkatzen und blieb dem Gegner an den Fersen. Doch Neustadts Brandon McLean und Topscorer Dyon Doekhi brachten immer wieder Abstand (26:33, 4. Minute), auch durch das schlechte Rebounding der Gastgeber. Dieser baute sich gar, dank Korbleger von Till-Rouven Radtke, in eine zweistellige Führung (28:39, 7. Minute) aus. Durch einen Freiwurf nach einem technischen Foul gegen die TSV Neustadt temps Shooters, ging dieser zwar zurück in den einstelligen Bereich, dennoch fanden die Teams mit 34:43 in die Halbzeitpause.
Nach dieser arbeiteten Leo Alban und Geburtstagskind Aivars Stikuts an der Aufholjagd. Der erstmalige Ausgleich gelang Udun Osakue nach einem 9:0-Lauf (43:43, 3. Minute). Die Gäste schüttelten ihre Verfolger allerdings noch einmal ab. Nachdem die Aschersleben Tigers ihre Verteidigung anzogen, gelang, dank Korbleger von Alban, erneut der Gleichstand (49.49, 5. Minute), doch die Führung blieb in Hand der Niedersachsen, da diese sich noch immer mehr Abpraller als ihre Gegner sicherten. In Folge lieferten sich die Teams einen Schlagabtausch, ehe eine kurze Phase ohne Würfe, dafür mit Ballgewinnen wie auch –verlusten auf beiden Seiten, folgte. Anderthalb Minuten vor Ende des dritten Viertels beendete Osakue diese zähe Phase aus der Mitteldistanz, doch Neustadts Fabio Galiano fand zweimal passende Antworten. So blieb weiterhin Abstand in der Partie mit 55:63.
Sebastian Harke schien nun genug zu haben und nahm die Partie in seine Hand. Mit Korbleger und Freiwurf schloss er auf 62:63 (3. Minute) an die Gäste an. Es entbrannte ein Kampf um die Wende der Partie, in denen die Tigers zunächst immer einen Punkt hintendran blieben. Das Gespann aus Alban und Chris Kwilu mischten hierbei entscheidend mit, sodass Letztgenannter mit Korbleger das Spiel drehte (68:67, 6. Minute). Mit starker Verteidigung und ebenso kampfeslustigen Gegnern, gestalteten sich die folgenden Minuten spannend. Trotz starker Dreier, die Abstand in diesem Schlagabtausch versprachen, ließen die temps Shooters nicht von den Ascherslebenern ab. Neustadts Nachverpflichtung Jannik Lodders bewies in dieser Phase sein Erfahrung sowie Können und fand ebenso Antwort aus der Ferne (78:75, 10. Minute). Mit schnellen Fouls brachte Neustadt seine Gegner immer wieder an die Freiwurflinie, um sich schneller den Ballbesitz zu sichern. Ein später Wurf Dreier durch Doekhi tat den Tigers zwar weh, sollte ihnen den Heimsieg aber nicht mehr nehmen. Mit 81:78 sicherten sie sich zwar nicht den direkten Vergleich, aber den ersten Sieg im Jahr des Tigers und zugleich der Rückrunde. Mit den heimischen Fans, in deren Gesichter eine ähnliche Erleichterung wie beim Team anzusehen war, konnte zudem die heimische Weste – trotz des offensiven Feuerwerks, dass als Ersatz nach dem Böllerverbot geboten wurde – rein gehalten werden.
Stimmen zur Partie
Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: „In einem, von schlechtesten Voraussetzungen geprägten, Rückrundenauftakt taten wir uns zu Spielbeginn schwer. Wir konnten den Rückstand vor allem dank Sebastian Harkes eingeleiteter Aufholjagd bis zum Ende des ersten Viertels auf 20: 24 verkürzen. Mit einer deutlichen Halbzeitansprache konnten wir nach der Pause, binnen 3 Minuten, einen 9 Punkte Rückstand egalisieren. Jetzt sah man, dass das Team von der Motivation und Konditionen voll da war. So verkürzten wir im dritten Viertel weiter, um dann Mitte des letzten Abschnitts, in einem dramatischen Spiel gegen die prominent verstärkten Gäste erstmals in Führung zu gehen. Dank der 2 Dreier von Chris Kwilu und Leo Alban sowie sicheren Freiwürfen wurde der Ansturm eines direkten Verfolgers abgewehrt, was sehr wichtig für uns war.“
Stats:
Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Harke 17 Punkte / 6 Rebounds, Alban 16, Coles 13 / 5, Kwilu 12 / 5, Stikuts 11, Osakue 10 / 6 / 5 Assists / 5 Steals, Barovic 2 / 7, Gottowik
Für die TSV Neustadt temps Shooters spielten: Doekhi 22 Punkte / 5 Rebounds, Lodders 15 / 7, McLean 15 / 6, Teichert 9, Obiango 7 / 11, Radtke 6 / 6, Galiano 4 / 6, Müller