Als „Beschützer“, aber auch als „Sieger“, kann die Bedeutung des Namens des ersten Neuzugangs der Saison 2021/22 gedeutet werden. Beides trifft noch nicht ganz zu – mag der 21-Jährige doch vielmehr die offensive Korbjagd und muss, nach einer unfreiwilligen Pause in der vergangenen Saison, zunächst auf die Erfolgsspur zurückfinden. Doch das motiviert Aleksej Andjelic nur noch mehr, die Krallen bei den Aschersleben Tigers auszufahren.
Mussten diese noch vor der Saison 2021/22 den Abgang eines Spielers zu den BSW Sixers verkraften, so kommt der Neuzugang von eben jenen. Dabei schien es zunächst schlecht bestellt, um eine Profikarriere des Forwards. Denn mit 9 Jahren fand er zum Basketball, war aber nicht gut genug und hörte mit dem Sport wieder auf. Einige Jahre später – mit 12 oder 13, genau weiß er es selbst nicht mehr genau – und mit einigen NBA-Spielen, die er weiterhin gerne schaute, in petto, fand er umso erfolgreicher zurück in die Sportart und in die Bezirksliga seiner Heimatstadt Biberach (Baden-Württemberg).
Dank eines Sichtungscamps folgte mit Ende 14 der Wechsel in die JBBL-Mannschaft von Urspring. Dort durchlief er die Jugend, ehe er im August 2019 zur Mitteldeutschen Basketball Academy wechselte. Hier legte er nicht nur in der NBBL stark auf (21.2 Punkte, 3.3 Rebounds / Partie), sondern konnte auch erste Minuten in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB sammeln. Seine Stärke von der Dreier-Linie konnte dabei das Nachwuchstalent in den Playoffs gegen die Dresden Titans unterstreichen. Mit 14 Minuten sowie sechs Zähler blieb das Spiel nicht nur deswegen in Erinnerung für Andjelic: „Das war ein Highlight. Das Spiel wurde übertragen und beim Spieleraufruf sind über einem Drohnen mit Kameras geflogen. Da war ich, ehrlich gesagt, schon etwas nervös. Das legte sich aber sobald ich auf dem Parkett stand.“
Arbeitseifer soll Andjelic erneut auf Erfolgsspur lenken
Nach dem vielversprechenden Start bei den Sixers, wo sein Arbeitseifer und seine Einstellung herausgestellt wurden, schien seine Karriere anzulaufen. Doch wie bereits in jungen Jahren kam eine weitere, diesmal unfreiwillige Pause hinzu. Nach zwei Operationen an beiden Seiten der Hüfte, waren die Erfolge der Saison 2020/21 aufs Abstellgleis gestellt. „Das, was ich hatte, nennt man ein Hüftimpingement. Dabei sind die Oberschenkelknochen zu stark ausgebildet und schlagen, bei bestimmten Bewegungen, an die Hüftpfanne.“ Seither kämpft der 1.93m große Spieler an seinem Comeback aufs Parkett. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, ist ganz und gar nicht seine Art. So nimmt das junge Talent diesen Rückschlag als weiteren Push und will weiter an seinem Traum des Profispielers arbeiten: „Am Anfang war es niederschmetternd, doch es wurde von Tag zu Tag besser. Ich bin bereit alles zu geben.“
Von diesem Ziel sollen zukünftig die Aschersleben Tigers profitieren. „Ich war von dem Trainingsangebot und den Strukturen beeindruckt. Ich möchte mich hier so gut wie möglich weiterentwickeln und mein Potential ausschöpfen. Das Team hat letztes Jahr ja nur haarknapp den Aufstieg verpasst. Ich möchte in der neuen Saison auf jeden Fall dabei behilflich sein wieder so stark anzugreifen.“, blickt das Talent voraus. Während er bereits an der kommenden Saison arbeitet und seinen Dreier-Wurf bereits wiederentdeckt hat, blickt Trainer Thorsten Weinhold voraus: “Er ist ein athletischer und schneller Flügelspieler, der sehr gut ausgebildet wurde. Er wird hier den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen und damit ein Glücksgriff sein.”
Nachdem Andjelic seine Qualitäten im Angriff bereits unter Beweis stellen konnte, will er nun an seiner Verteidigung arbeiten. So dürfte die Vorfreude sowohl auf die neue Saison, als auch auf die Entwicklung des Talentes, welcher die Tigers beiwohnen dürfen, steigen. Denn nicht nur die Ascherslebener, sondern auch der junge Forward selber, dürfte Interesse daran haben, dass er seinem Namen in der Saison 2021/22 gerecht wird.
Profil:
Name: Aleksej Andjelic
Geburtsdatum: 20. Juni 2001
Größe: 1.93 Meter
Position: Small Forward
Nationalität: Deutschland