Personelle Ausfälle, Schiedsrichter im Stau, kleine Comebacks – dieses Wochenende hielt einiges für die Aschersleben Tigers bereit. Entgegen aller Probleme gab es einigen Grund zur Freude. Vor allem dürfte das Wiedersehen mit Alexander Helten und Davor Barovic, der beim letzten Heimspiel sich noch vom heimischen Publikum verabschiedet hatte, für Freude gesorgt haben. Abgerundet wurde dies dank zwei Siegen in zwei Spielen mit der nunmehr sicheren Teilnahme an den Playoffs. Gewinner der beiden Partien dürfte indes Nachwuchsspieler Dominik Gottowik sein, der vor allem bei den Rot-Weiß Cuxhaven Baskets zu reichlich Einsatzzeit gelangte. 

Monkeys wussten zu ärgern, den Tigerkäfig aber nicht in ein Affenhaus zu verwandeln.

Mit Verspätung und nur einem Schiedsrichter, nachdem seine angesetzten Kollegen in einer Vollsperrung nicht weiterkamen, begann das kleine A36-Derby. Wacher begannen dabei die Aschersleben Tigers und krallten sich die Körbe in einem 14:2-Lauf (5. Minute). Erst Damjan Milutinovic beendete den Dornröschenschlaf der Monkeys und führte die SG Braunschweig zusammen mit Doppellizenzer Simon Roosch wieder in einstellige Reichweite. Letztgenannter beendete das erste Viertel zugleich per Buzzer Beater mit 21:14. Genauso stark setzte er die Aufholjagd fort und schloss per Dreier für die Niedersachsen weiter auf (21:17, 11. Minute). Dank starker Verteidigung hangelten sich die Monkeys im Tigerkäfig weiter nach vorne, luchsten weitere Bälle ab und kamen auf 21:19 (12. Minute) heran. Die beiden Dschungelbewohner gaben sich nun einen Kampf auf Augenhöhe und gestalteten eine spannende Partie. Zogen die Raubkatzen davon, so klemmten sich die Monkeys dran. Zu Ende der ersten Halbzeit brachte Davor Barovic, dessen Abschied von den Tigers glücklicherweise nicht lange anhielt, sein Team wieder auf einen sicheren 37:31-Abstand. 

Nach dem Seitenwechsel krallten sich die Tigers dank Korbleger von Leo Alban zwar schnell die nächsten Punkte (39:31, 21. Minute), es folgte allerdings ein defensives Spiel ohne viele Körbe. Erst zu Mitte des dritten Viertels fügten sich wieder mehr Körbe ein. Kapitän Patrick Lyons brachte zwar wieder eine zweistellige Führung (52:40, 6. Minute), ein Wecksignal für eine weitere Punktejagd wurde dies nicht. Vielmehr ging es mit weiterhin engen 54:46 in die Schlussphase. Diese eröffneten die Monkeys wiederum von der Dreierlinie (54:49, 31. Minute) und klemmten sich an die Fersen ihrer Gegner. Nachdem die Halle ähnlich müde wie ihr Team schien, weckte sie Chris Kwilu per Dunk (58:49, 34. Minute). Dennoch blieben die Teams weiter schwerfällig, den Aschersleben lief gar die Angriffszeit aus und es mussten weitere Ballverluste verschmerzt werden. Per Dreier wollte Kwilu erneut den Booster für sein Team bringen (63:53, 36. Minute), doch die Partie blieb weiter defensiv geprägt. Nach schönem Blocked Shot von Davor Barovic, setzte in der letzten Minute Dominik Gottowik ein weiteres Highlight. Der junge Tiger ließ sich nicht von den wilden Affen beunruhigen und sammelte drei Punkte unter dem Beifall der Sporthalle am Ascaneum ein. Mit 72:57 wurde der erste Sieg des Doppelspielwochenedes eingefahren. 

Tigers hielten ebenso im fremden Gewässer auf Kurs

Ähnlich schwerfällig wie den Tag zuvor, begann die Auswärtspartie gegen die Cuxhaven Baskets. Nachdem Andreas Hasenkamm das Spiel von der Dreier-Linie eröffnete, zogen die Tigers zunächst davon. Doch ein weiterer Wurf aus dem Feld sorgte erneut für den Ausgleich (6:6, 4. Minute) und zugleich für eine kurze Führung (9:6, 5. Minute). Zwar relativierten die Tigers den Stand alsbald, deutlich absetzen konnten sie sich dennoch nicht (11:20, 1. Viertel). Hektisch ging es zu Beginn der neuen zehn Spielminuten zu, sodass zunächst keine Bälle durch die Reuse fanden. Alexander Helten, der an diesem Wochenende sein kleines Comeback bei den ersten Herren feiern durfte, änderte dies und segnete die Tigers mit einem Dreier-Regen in Folge (13:26, 13. Minute).Dennoch musste die Rundsporthalle in Cuxhaven ein eher zähes Spielgeschehen verfolgen, in dem die Baskets den zweistelligen Abstand konstant hielten und ihre Gäste nicht deutlich absetzen ließen. Mit 26:37 gingen die Gegner in ihre Kabinen. 

Eröffnete Aivars Stikuts noch nach dem Seitenwechsel, zeigte sich sein Team unkonzentrierter. Die wacheren Cuxhavener hingegen verkürzten dank Dreier von Ali Thiam (31:38, 22. Minute). Nachdem die Begegnung ähnlich unrhythmisch verlief wie die Trommeln klangen, fanden die Bälle der Tigers nun immer besser den Weg durch die Reuse. Ohne große Ausrufezeichen, aber vehement bauten die Ascherslebener in Folge ihren Vorsprung aus (37:60, 3. Viertel), vor allem Helten schien wieder in seinem Element und avancierte in Folge mit Stikuts zum Topscorer der Partie. Nachdem Dominik Gottowik bereits die letzte Minute auf dem Feld stand, fand er sich zu Ende des dritten Viertels dort ebenso wieder. Nachdem weitere Dreier von Helten, Coles und ihrer Mitspieler den Weg durch die Reuse fanden, beendete Gottowik das Wochenende ebenso erfolgreich wie er es begonnen hatte. Mit seinem Feldwurf fügte er zudem die finalen Punkte auf die Anzeigetafel hinzu. Mit 57:90 wurden nicht nur die weiteren Punkte mitgenommen sondern zugleich die Teilnahme an den Playoffs gesichert, was – trotz aller Probleme – zu einem erfolgreichen Wochenende führten.

Stimme zu den Spielen:

Thorsten Weinhold, Trainer der Aschersleben Tigers BC: “In beiden Spielen mussten wir gleich auf mehrere Spieler verzichten. Gegen Braunschweig hatten wir das Glück doch wieder auf Davor Barovic setzen zu können. Zu Beginn griffen wir wie die Feuerwehr an und konnten uns auf 14:4 absetzen. Mit Simon Roosch kam Braunschweig allerdings wieder heran. Zwar konnten wir stets die Führung behaupten, allerdings waren die Gäste mit ihrer Verteidigung schwer zu bespielen. In Cuxhaven standen wir einem Team gegenüber, dass ebenso mit personellen Problemen zu kämpfen hat. Zu Beginn konnten sie durchaus mithalten. Die stets gute Verteidigung durch Udun bei Marc Klesper sowie eine erneut gute Teamverteidigung ließ uns stetig absetzen. Als im dritten Viertel die Kräfte der Gastgeber nachließen und die Treffsicherheit bei uns – dank JC, Alex Helten und Aivars – zunahm, wurde dies nochmal verstärkt. In Folge setzten alle Spieler Akzente und konnten sich ebenso in der Scoring-Liste eintragen.”

Stats zu den Spielen:

Aschersleben Tigers BC vs. SG Braunschweig:

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Alban 18 Punkte / 8 Rebounds, Kwilu 13 / 11 / 5 Assists, Osakue 13 / 6, Stikuts 9, Lyons 7 / 6 / 9, Barovic 6 / 5, Gottowik 3, Helten 3, Blaser, Coles

Für die SG Braunschweig spielten: Roosch 21 Punkte, Multinovic 11, Gerhardt 6 / 5 Rebounds,  Seither 6, Borgol 4, Burgunder 3, Göttsche 3, Schnabel 3, Konopka 

Rot-Weiß Cuxhaven Baskets vs. Aschersleben Tigers BC: 

Für die Cuxhaven Baskets spielten: Klesper 14 Punkte / 5 Assists, Thian 12, Hasenkamm 8, Otakho 8 / 8 Rebounds, Sow 6, Wersien 5, Ossinonde 7 Rebounds, Braband, Poit, von Thun, Wersien

Für die Aschersleben Tigers BC spielten: Stikuts 15 Punkte / 11 Rebounds, Helten 15, Osakue 13 / 7 Assists, Kwilu 12 / 9, Alban 11 / 6, Lyons 8 / 7, Coles 8, Blaser 5 / 5, Gottowik 3